Mit der Diagnose Demenz ist das Leben nicht zu Ende: Beratungs- und Koordinierungsstelle bietet Hilfe an
Mehr als 40 % der Bevölkerung sorgt sich, im Alter von Pflegebedürftigkeit oder Demenz betroffen zu sein. Dies hat eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung ergeben. Im September dieses Jahres wurde eine Studie des DZME und der Universitätsmedizin Greifswald zum Thema Verteilung von Menschen mit Demenz in Deutschland veröffentlicht, die auf der Grundlage aktueller Daten erstellt wurde. Auf einer Deutschlandkarte sind die Zahlen für die Landkreise einzusehen. Für den Kreis Bernkastel-Wittlich ist ein statistischer Wert von 2.490 Menschen mit Demenz hinterlegt, was bedeutet das etwa 2,2 % der Bevölkerung im Kreisgebiet von dieser Diagnose betroffen sein können.
Die Erfahrung zeigt, dass das Thema noch immer für viele mit Angst und Scham besetzt ist, sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige. Dies führt dazu, dass häufig erst sehr spät Hilfe und Beratung in Anspruch genommen wird.
Viele Menschen scheuen den Gang zum Arzt, es wird bagatellisiert im Sinne von „das ist ganz normal in dem Alter“, „ich bin doch nicht verrückt“ oder ähnlichen Aussagen. Dies bringt oft auch große Ratlosigkeit und Not für die Angehörigen mit sich, denen Veränderungen auffallen, die sich vielfältige Sorgen machen, aber ihre Angehörigen nicht zu einem Arztbesuch bewegen können. Dabei ist der Besuch beim Hausarzt oder Facharzt durchaus wichtig. Unter Umständen sind andere Erkrankungen, die gut behandelbar sind, die Ursache für Symptome einer Demenz.
Aber auch in dem Fall, in dem die Diagnose dementielle Erkrankung gestellt wird, ist es wichtig frühzeitig Rat und Unterstützung anzunehmen. Sei es, dass eine medikamentöse Behandlung eingeleitet wird, die sich verlangsamend auf den Verlauf der Erkrankung und positiv auf mögliche Begleitsymptome auswirken kann. Aber auch Informationen zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten für beide Seiten sind ein wichtiger Baustein. Auch der Kontakt und der Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen kann hilfreich und entlastend sein. Und nicht zuletzt geht es auch darum, wichtige Dinge zu regeln, solange man dazu noch in der Lage ist.
Natürlich gibt es in dieser Situation keine Patentlösungen und Rezepte. Es geht vielmehr darum, das jeder seinen eigenen individuellen Weg findet, sei es als Betroffener oder als Angehöriger. Auch wenn die Diagnose „Demenz“ ohne Zweifel zunächst schockierend ist, so zeigen doch Beispiele von Betroffenen, dass mit dieser Diagnose das Leben nicht zu Ende ist.
Eine erste Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige ist die für das Kreisgebiet zuständige Beratungs- und Koordinierungsstelle Schwerpunkt Demenz. Die Beraterin Ulrike Jung-Ristic bietet eine Erstberatung, kann Informationen zu unterschiedlichen Fragen rund um das Thema Demenz geben und auch über weiterführende Hilfsangebote im Kreisgebiet informieren.
Die Beraterin ist beim Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. per Telefon: 06571 9155-0 oder per Mail: u.jung-ristic[at]caritas-meh.de erreichbar. Weiter Infos auch unter www.caritas-mosel-eifel-hunsrueck.de.