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Viele Bürgerinnen und Bürger haben gute Ideen, wie sie ihr Dorf oder ihre Gemeinschaft voranbringen können. Das wird von der Europäischen Union mit so genannten LEADER-Mitteln gefördert. Der Weg zur öffentlichen Finanzspritze führt über die Lokalen Aktionsgruppen (LAG), so auch in der Vulkaneifel. „Bisher klaffte jedoch eine Lücke zwischen den ehrenamtlichen Projekten, die mit bis zu 2.000 Euro gefördert werden können, und den Großprojekten“, erläutert Markus Kowall, LEADER-Manager bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel. „Jetzt ist das fehlende Puzzleteil da. Mit den neuen Regionalbudgets können Zuwendungen gewährt werden für Projekte, deren gesamte Kosten sich bis 20.000 Euro bewegen.“ Bei Vorhaben, die von Privaten umgesetzt werden, ist ein anteiliger Zuschuss von vierzig Prozent möglich; ist die öffentliche Hand Träger, werden maximal 75 Prozent als Anschub geleistet werden. So haben auch kleinere und mittlere Projekte eine gute Chance, nach dem LEADER-Motto „Wir gestalten gemeinsam die Zukunft“ effektive Starthilfe aus dem europäischen Finanztopf zu erhalten.

Damit die Fördermittel sinnvoll eingesetzt werden können, wurden am Gemeinwohl orientierte Handlungsfelder festgelegt. Hilfen gibt es, wenn ein Projekt dazu dient, ein Dorf oder eine Gemeinde zu beleben, wenn es die regionale Wirtschaft stärkt, die einzigartige Naturlandschaft der Vulkaneifel schützt oder dazu beiträgt, den Tourismus attraktiver zu gestalten. „Die Gelder kommen letztlich allen zu Gute, die hier leben. Und es können ganz unterschiedliche Vorhaben sein, die verwirklicht werden“, macht Kowall Mut zur Ideenfindung und Beantragung der Regionalbudgets, wobei er als Lotse und Berater zur Seite steht.

Denkbar ist vieles: vom Themenwanderweg mit Kräutergarten über die bessere Ausstattung eines offenen Bürgerhauses bis zur Online-Schulung oder zur Moderation, die den gemeinschaftlichen Alltag auf dem Dorf verbessern helfen. Neue Freizeiteinrichtungen wie eine gemeindenahe Grillhütte können ebenso in den Genuss der Regionalbudgets kommen wie eine Umgestaltung von dörflichen Brachen, auf denen dann Freiraum für Lebensqualität entsteht.

Natürlich gibt es die Gelder nicht „frei Haus“, sondern es müssen Voraussetzungen erfüllt sein. Die wesentlichsten: Die Ansätze passen in das so genannte Lokale Integrierte Entwicklungskonzept (LILE) der LAG Vulkaneifel. Die Projekte werden darüber hinaus noch in diesem Jahr fertiggestellt und abgerechnet. „Darum sind zum Beispiel Bauvorhaben mit umfangreicher Vorplanung nicht geeignet“, meint Kowall, „da diese das zeitliche Limit kaum einhalten können.“ Ausgeschlossen sind darüber hinaus bestimmte Bedarfe wie etwa der Ankauf von Land oder Tieren, gesetzlich vorgeschriebene Planungsleistungen, Personalkosten, reine Ersatzbeschaffungen oder Ausgaben, die den bereits laufenden Betrieb sichern.

Interessierte sollten sich möglichst rasch mit der LEADER-Geschäftsstelle bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Verbindung setzen. „Wir beraten und haben auf unserer Internetseite bereits eine Checkliste online gestellt“, gibt der LEADER-Manager erste Orientierung. Bis zum 26. März können Projektskizzen eingereicht werden. Welche Projekte letztlich Fördermittel erhalten, wird von der LAG Vulkaneifel entschieden und richtet sich nach den spezifischen Auswahlkriterien, die auch im Internet einsehbar sind.

 

Hintergrund

www.leader-vulkaneifel.de ; die Abkürzung LEADER steht für „Liasons entre actions de développement de l`économie rurale“ (dt.: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).

LEADER ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, die seit 1991 die

Entwicklung des ländlichen Raums fördert. Die LEADER-Region Vulkaneifel ist in diesem Rahmen eine der rheinland-pfälzischen Impulsregionen, die durch innovative Projekte beispiel- und ideengebend auch für andere ländliche Regionen wirken sollen.

Zur LAG Vulkaneifel, in der KommunalvertreterInnen, Wirtschafts- und SozialpartnerInnen sowie VertreterInnen aus verschiedenen zivilen Bereichen der Region vertreten sind, umfasst den Vulkaneifelkreis sowie die Eifelteile der Landkreise Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich. Anlaufstelle ist die bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Daun angesiedelte Geschäftsstelle mit Markus Kowall (LEADER-Manager) und Lydia Weiler.