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Foto: www.zecken.de

Die Zeckensaison 2015 hat begonnen – bei sommerlichen Temperaturen werden Zecken aktiv und damit steigt das Risiko eines Zeckenstichs. Ein Zeckenstich kann Erkrankungen wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Egal ob beim Wandern, Laufen, Radfahren, beim Arbeiten oder Spielen im Garten oder auf Wiesen – in kniehohem Gras, Gestrüpp oder Unterholz kann man sich bei vielen Aktivitäten in der freien Natur leicht eine Zecke einfangen, die das Risiko einer Krankheitsübertragung birgt. Wer in der Natur unterwegs ist, sollte geschlossene Kleidung tragen und die Socken über die Hosenbeine ziehen. Im Juli und August 2015 informiert der Fachbereich Gesundheit der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich im Foyer des Gesundheitsamtes, Kurfürstenstr. 67, 54516 Wittlich mit Plakaten und Infomaterialien über Zecken. Die Infoplakate und -broschüren informieren über Gefahren, die von der Zecke als Überträger von Krankheiten ausgehen, und zeigen auf, welche Vorsorge- und Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Neben dem Informationsangebot besteht auch die Möglichkeit des Impfpasschecks.

Borreliose

Borreliose wird durch Zecken übertragen; eine Übertragung von Mensch zu Mensch kann nach aktuellem Wissensstand ausgeschlossen werden. Es ist davon auszugehen, dass Borrelien erst nach vielen Stunden des Saugaktes ins Blut gelangen. Je schneller die Zecke entfernt wird, umso niedriger ist das Infektionsrisiko. Gegen Borreliose gibt es derzeit keine Impfung und keine Immunität. Laut Robert-Koch-Institut tragen zwischen 5 und mehr als 35 Prozent der Zecken Borrelien in sich. Im Schnitt beträgt die Wahrscheinlichkeit, sich nach einem Zeckenstich mit Borreliose zu infizieren bis zu 6 Prozent. Je länger die Zecke im Körper bleibt, desto höher ist die Ansteckungsgefahr. Borreliose, als bakterielle Erkrankung, kann vor allem im Frühstadium gut mit Antibiotika behandelt werden. Der beste Schutz vor Borreliose ist die Vermeidung von Zeckenstichen, was leider nicht immer gelingt. Nach Aktivitäten in der Natur sollte der Körper daher nach Zecken abgesucht und eventuell vorhandene Zecken schnellstmöglich entfernt werden.

FSME

FSME ist eine Erkrankung des zentralen menschlichen Nervensystems, sie wird von Viren ausgelöst, weshalb eine Behandlung mit Antibiotika nicht möglich ist. Die Infektionskrankheit kann in zwei Phasen verlaufen. Die erste ähnelt einer leichten Sommergrippe mit erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Für manche Betroffene ist die Krankheit danach überstanden. Bei anderen Patienten schließt sich eine zweite, gefährliche Krankheitsphase an, bei der es zu Hirnhaut-, Gehirn- und/oder Rückenmarksentzündungen kommt. FSME kann schwere gesundheitliche Folgen haben, sogar lebensbedrohlich sein und ist nicht ursächlich behandelbar. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt Personen, die in FSME-Risikogebieten leben oder in solche reisen, sich gegen FSME impfen zu lassen. In Deutschland sind FSME-Risikogebiet vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, Thüringen und Sachsen, aber auch in Rheinland-Pfalz unser Nachbarlandkreis Birkenfeld. Zudem zählen beliebte Urlaubsziele wie Österreich, Schweden oder das Baltikum zu FSME-Risikogebieten. In FSME-Risikogebieten Deutschlands sind laut RKI bis zu 5 Prozent der Zecken mit FSME-Viren infiziert. Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken, liegt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bei 1:150. Amtsarzt Dr. Hans-Christoph Schlichting vom Fachbereich Gesundheit rät allen, die im Urlaub in FSME-Risikogebiete reisen, sich durch eine Impfung gegen FSME zu schützen. „Die Grundimmunisierung für FSME besteht aus drei Impfungen, wobei die ersten beiden in einem Abstand von 1 bis 3 Monaten erfolgen. Eine dritte Impfung nach 5 bis 12 Monaten vervollständigt die Grundimmunisierung, nach der der Impfschutz für mindestens drei Jahre anhält. Danach ist eine Auffrischung nötig, um den Impfschutz aufrecht zu erhalten.“, empfiehlt Amtsarzt Dr. Schlichting. Ein saisonaler Impfschutz lässt sich aber auch innerhalb weniger Wochen aufbauen, z.B. wenn kurzfristig ein Aufenthalt in FSME-Risikogebieten ansteht oder ein Impfschutz noch in den Sommermonaten erreicht werden soll – eine so genannte Schnellimmunisierung. Eine weitere Impfung nach 5 bis 12 Monaten vervollständigt die Grundimmunisierung. Impfberatung und FSME-Impfung kann beim Gesundheitsamt, beim Haus- oder Kinderarzt erfolgen.

Bei Fragen zu Zecken, durch Zecken übertragbare Krankheiten und Schutzmöglichkeiten stehen Carmen Faber-Rohr und Amtsarzt Dr. Schlichting vom Fachbereich Gesundheit gerne zur Verfügung, Tel. 06571/14-2451. Broschüren und Materialien zum Thema liegen im Foyer des Fachbereichs Gesundheit der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Kurfürstenstr. 67, 54516 Wittlich zum Mitnehmen bereit beziehungsweise erhalten Interessierte unter Tel. 06571/14-2451, Fax 06571/14-2503, E-Mail Gesundheitsamt[at]Bernkastel-Wittlich.de