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Körperliche, verbale und seelische Gewalt sind Themen, die Lehrerinnen, Lehrer und Schulsozialarbeiter zunehmend in der Schule, der Jugendhilfe und im Alltag betreffen und betroffen machen. Gewalt ist mehr als die Prügelei auf dem Schulhof, der tätliche Angriff im Bus oder das Gefecht zwischen rivalisierenden „Gangs“. Deshalb organisiert der Arbeitskreis Jugendschutz/Suchtprävention im Landkreis Bernkastel-Wittlich die zweitägige Fortbildung Anti-Gewalt-Training für Lehrerinnen und Lehrer und sozialpädagogische Fachkräfte in der Jugendhilfe sowie Multiplikatoren in der Jugendarbeit am 4. und 5. Juni im Haus der Jugend Wittlich.

Gewalt ist allgegenwärtig und keine außergewöhnliche Erscheinung. Jeder erfährt täglich Gewalt und übt täglich Gewalt aus. Die körperliche Gewalt ist äußerlich sichtbar. Sie ist strafbar, macht die Angreifer zu Tätern und wird somit öffentlich. Psychische Gewalt hinterlässt keine Narben in der Öffentlichkeit, sondern nur auf der Seele derer, die sie erfahren. „Stille Gewalt“ wie Mobbing, Diskriminierung, Erpressung oder verbale Abwertung sind in Schule, in Familien, im Freundeskreis und in der Arbeitswelt häufig anzutreffen. Oft bemerken die „Täter“ nicht einmal, wie sehr sie ihre Mitmenschen verletzen. Jeder Mensch hat aufgrund seiner Erfahrungen, Sozialisation und kulturellen Hintergründe eine persönliche Definition von Gewalt. Allen Definitionen ist gemein: „Gewalt schmerzt“.

Verhaltensrepertoire zur Deeskalation

Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Anti-Gewalt-Trainings soll ein Verhaltensrepertoire zur Deeskalation von Konflikt-, Bedrohungs- und Gewaltsituationen entwickelt werden. Die so erfahrenen Verhaltensweisen und Verhaltensmuster können die Teilnehmer zum einen in den spezifischen Situationen konkret anwenden und zum anderen als Multiplikatoren an ihre Mitmenschen weitergeben. Das Repertoire beinhaltet Techniken für erfolgreiche Kommunikationsstrategien, für effektive Interaktionsmöglichkeiten und für eine verantwortungsbewusste Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit. Die Referentin, Nicole M. Gerlach, ist Diplom-Pädagogin, Diplom-Sozialpädagogin, Deeskalationstrainerin und Lehrtrainerin der Gewaltakademie Villigst (www.gewaltakademie.de), Mediatorin und Supervisorin.
Angeboten wird das Anti-Gewalt-Training vom Arbeitskreis Jugendschutz/Suchtprävention im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Informationen und die Ausschreibung erhalten Interessierte bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Kreisjugendpfleger Peter Caspers, Tel.: 06571/14-389, E-Mail: jugend[at]bernkastel-wittlich.de und der Beauftragte für Jugendsachen der Polizeidirektion Wittlich, Hubert Lenz, Tel.: 06571/9152-527, E-Mail: pdwittlich.bfj[at]polizei.rlp.de.