Gemeinsam im Kinderschutz-Netzwerk mit Familien: Kinderschutz gelingt nur gemeinsam!
Zum sechsten Mal organisierte der Landkreis Bernkastel-Wittlich die Kinderschutz-Netzwerkkonferenz am Mittwoch, dem 26. März 2014. Im Jugendheim St. Bernhard in Wittlich stellte Dr. Peter Locher das Projekt „Guter Start“ der Geburtsklinik Wittlich vor. Auch wurde die Zusammenarbeit im Kinderschutz in Workshops gefördert.
Landrat Gregor Eibes begrüßte die 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kinderschutz-Netzwerkkonferenz. Eibes betrachtet Kinderschutz als eine partnerschaftlich zu leistende Aufgabe. Eine Aufgabe bei der Erziehungsberechtigte, Kindertagesstätten, Schulen Arzte, Jugendhilfeeinrichtungen und viele anderen Institutionen zusammen arbeiten und der Einzelne oder eine einzelne Einrichtung in der Regel überfordert ist.
Ein gut funktionierendes Netzwerk schaffe es dann gut im Kinderschutz zusammenzuarbeiten, wenn eine Situation, ein Fall aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet werden kann und die Ergebnisse zusammen getragen werden, um betroffene Kinder mit passgenauen Hilfen zu unterstützen, erklärte der Landrat. Eibes sagte: „Nicht „viel hilft viel – abgestimmt hilft“ - also nicht das Nebeneinander vieler Hilfen hilft Kindern. Besser unterstützt das Miteinander gut abgestimmter Hilfen in partnerschaftlicher Verantwortung mit Familien und den Kindern in schwierigen Lebenslagen.“
Familien, die Unterstützung benötigen, sollen ermutigt werden sich dem Informationsaustausch zu öffnen damit die erforderliche Förderung dort ankommt, wo sie gemeinsamen Erfolg verspricht. Dabei hilft ein partnerschaftliches Miteinander von Familien – Hilfesystemen und dem Jugendamt. Eltern suchen nach Unterstützung und Hilfen, die ihren Verantwortungsbereich stärken, möglichst vor Ort, gerade in einem Flächenlandkreis. Daher sind die Kindertagesstätten die geeigneten Partnerinnen in der Familienbildung vor Ort.
Noch weiter vorher setzen die Angebote der „Frühen Hilfen“ und weitere niedrigschwellige Angebote für die Familien an. Im vergangenen Jahr konnte unser Landkreis erstmals mit dem Angebot der „Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen“ starten.
Familienbildung als Baustein der Prävention im gelingenden Kinderschutz muss auch die Stärken von Familien herausarbeiten, diese fördern und allen Familien helfen ihre Erziehungsverantwortung mit eigenen und für Kinder geeigneten Mitteln wahrzunehmen.
Dr. med. Peter Locher, Leiter der Geburtsklinik des Krankenhauses Wittlich, stellte in seinem Vortrag das Projekt „Guter Start“ der Geburtsklinik Wittlich dar. Ein Beispiel für gelingendes gemeinsames Handeln im Kinderschutz-Netzwerk. Als Herausforderung betrachtet Locher das Spannungsfeld zwischen Bedarf und der Situation, dass noch mehr Hebammen gesucht werden, die die Ausbildung zur Familienhebamme absolvieren und sich später in Familien engagieren wollen.
Willi Schüller, Teamleiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes im Jugendamt, referierte über die Entscheidungswege und Möglichkeiten der Familienunterstützung. Dabei stellte er den Spagat der täglichen Arbeit des Jugendamtes dar, das einerseits die Aufgabe hat, Familien zu fördern andererseits aber auch darüber wachen muss, dass das Kindeswohl immer gewährleistet ist.
Im weiteren Verlauf der Tagung arbeiteten die Fachkräfte in sieben Gruppen und verbesserten die direkte Zusammenarbeit im Kinderschutz anhand von Fallbeispielen aus der Fachliteratur.
Kontakt und Informationen zum Netzwerk Kinderschutz:
Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich Jugend und Familie, Stephan Rother, Telefon: 06571 / 14-2220, E-Mail: Stephan.Rother[at]Bernkastel-Wittlich.de, Internet: www.bernkastel-wittlich.de/kinderschutz.html