Innenminister Bruch zeichnet Polizeibeamte für Lebensrettung aus
Innenminister Karl Peter Bruch hat den rheinland-pfälzischen Polizeibeamten Heinrich Irmisch und Lothar Marmann die Rettungsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Der Vorschlag zu dieser Ehrung ging von Landrätin Beate Läsch-Weber aus.
Die Beamten, beide 53 Jahre alt, gehören der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues an. Die Auszeichnung erhielten sie für ihre selbstlose Beteiligung an der Rettung eines schwerstverletzten Hausbewohners aus dessen brennender Wohnung. Dabei haben die beiden Beamten eine erhebliche Eigengefährdung bewusst in Kauf genommen, um das Leben des Mannes retten zu können.
Am Abend des 18. März 2010 wurden Polizeihauptkommissar Heinrich Irmisch und Polizeioberkommissar Lothar Marmann zu einem Wohnhausbrand in der Altstadt von Bernkastel gerufen. Um 21.18 Uhr trafen sie dort ein, noch vor der Feuerwehr und dem Rettungsdienst. Zeugen machten die Polizeibeamten darauf aufmerksam, dass der Mieter der brennenden Räume im zweiten Obergeschoss vermutlich noch in seiner Wohnung sei. Gemeinsam mit zwei Anwohnern tasteten sich die Polizeibeamten durch das zunehmend dicht verqualmte Treppenhaus bis zur Brandwohnung vor. Nur in Bodennähe verhalfen ihre Taschenlampen ihnen dabei zu einer schwachen Orientierung.
In der bereits stark verrauchten Wohnung gab es keine Sicht, und das Atmen war kaum noch möglich. Dennoch gaben die Retter nicht auf. Hinter eine Zimmertür, die sich deshalb nur noch einen Spalt breit öffnen ließ, entdeckten die Beamten den regungslosen Körper des Wohnungsinhabers. Erst als sie gemeinsam mit einem Anwohner die Tür aus den Angeln gehoben hatten, konnten sie den schwer brandverletzt am Boden liegenden Bewohner erreichen und gemeinsam ins Treppenhaus retten. Von dort trugen ihn Rettungsassistenten und die beiden Polizeibeamten wenig später ins Freie und übergaben ihn an die Besatzung des Notarztwagens.
Während der Rettungsaktion bestand fortwährend die Gefahr, dass der Wohnungsbrand durch den plötzlichen Zutritt von Sauerstoff, etwas durch ein berstendes Fenster, heftig hätte durchzünden können. Für die Retter hätte dies – zusätzlich zur ohnehin vorhandenen Gefährdung durch die giftigen Brandgase – auf der Stelle eine akute Gefahr für Leib und Leben bedeutet. Dessen ungeachtet, setzten sie die Rettung mutig fort. Leider ist das zunächst gerettete Brandopfer vier Wochen nach diesen dramatischen Ereignissen im Krankenhaus an den Folgen der intensiven Rauchgasintoxikation verstorben.
„Was die ausgezeichneten Beamten getan haben, geht weit über das hinaus, was wir üblicherweise von ihnen erwarten und verlangen können“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch anlässlich der Ordensverleihung im Mainzer Innenministerium. „Ohne auch nur einen Moment zu zögern, haben Sie viel riskiert, um das akut bedrohte Leben des schwerverletzten Bewohners retten zu können. In Rauch und Hitze haben Sie Leib und Leben eingesetzt, um einem Mitmenschen in höchster Not Hilfe zu leisten.“ Die Rettungsmedaille sei der verdiente Ausdruck der Wertschätzung für dieses selbstlose und mutige Verhalten.