Konferenz des Netzwerks Kinderschutz beschäftigt sich mit Familienbildung und Familienhebammen
Zum fünften Mal organisierte der Landkreis Bernkastel-Wittlich die „Kinderschutz-Netzwerkkonferenz“ am Mittwoch, dem 15. Mai 2013. In der Güterhalle „Alter Bahnhof“ in Bernkastel-Kues ging es rund um das Thema „Familie“. Am Internationalen Tag der Familie griff das Netzwerk Kinderschutz Fragen zur Familienbildung und zu Familienhebammen auf.
Neben einer Bilanz der Netzwerk-Arbeit des vergangenen Jahres regte die Kinderschutz-Netzwerkkonferenz zwei Themenschwerpunkte an:
- Wie können Familien mit dem neuen Angebot „Familienhebammen“ erreicht werden?
- Was brauchen Prozesse der Familienbildung in unserem Landkreis, um mit neuen Impulsen sowohl alle Familien anzusprechen, als auch Familien in besonderen Lebenslagen gezielt zu erreichen?
Referentin Jennifer Jaque-Rodney, Expertin im Thema „Familienhebammen“, erläuterte die Arbeit der Familienhebamme. Sie ging dabei auf konkrete Fragen zur Umsetzung des neuen Angebotes ein und diskutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Fragen zur Dokumentation und Auswertung der Familienhebammen-Einsätze wurden ebenfalls aufgegriffen, wie Fragen zum Ablauf und zur Aufgabenklärung der Tätigkeit einer Familienhebamme. „Die Aufgabe einer Familienhebamme ist es, den Familien zu begegnen, die eine besondere Unterstützung benötigen, bereits in der Schwangerschaft sowie nach der Geburt, um die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Baby zu fördern“, beschreibt Familienhebamme Jaque-Rodney die ersten Schritte im Zugang zu werdenden Eltern in besonders schwierigen Lebenslagen.
Der Landkreis Bernkastel-Wittlich arbeitet aktuell an einem Familienbildungskonzept. In drei Workshops mit Teilnehmenden aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe wurde an den Eckpfeilern des Entwurfs gearbeitet. Klar wurde: Wenn Familien in ihren Erziehungs- und Beziehungskompetenzen gefördert werden, ist dies gut für die Kinder und trägt so zum gelingenden Kinderschutz bei!
Die aktuelle Diskussion zur Familienbildung im Landkreis wurde mit dem Vortrag von Diplom-Pädagogin Elisabeth Schmutz (Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.) zur Bedeutung von Familienbildung unterstützt. Dabei wurde auch die durch das Land Rheinland-Pfalz neu eingerichtete Servicestelle „Netzwerk Familie stärken“ vorgestellt.
In ihrem Vortrag ging Elisabeth Schmutz auf den aktuellen Demografie-Gipfel der Bundesregierung ein. „Das Thema „Familienbildung / Familienfreundliche Kommune“ wird in den nächsten Jahren noch ganz wichtig werden“, sagte Diplom-Pädagogin Schmutz, wobei ganz konkrete Maßnahmen noch passgenau zu entwickeln seien.
Kinderschutz braucht Kompetenz, Kontinuität, aber auch immer neue Impulse, um die bereits entwickelten Instrumente und Erfahrungen miteinander abzustimmen. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich kann auf fünf Jahre seines Engagements im Kinderschutz-Netzwerk „Guter Start ins Kinderleben – Erziehungskompetenz stärken“ zurückblicken. Aus dem Netzwerk heraus entwickeln sich ständig neue Angebote und Ansätze zur Implementierung von „Frühen Hilfen“. Seien es die Familienhebammen oder Rahmenbedingungen für gelingende Familienbildung. Beide zeigen, dass der Landkreis Bernkastel-Wittlich weiterhin die Herausforderung „Kindesschutz“ mit Maßnahmen und passgenauen Angeboten annimmt.
Ansprechpartner für die Bereiche Kinder- und Jugendschutz sowie „Familienbildung in der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich ist Stephan Rother, Tel.: 06571/14-2220, E-Mail: Stephan.Rother@Bernkastel-Wittlich.de.
Hintergrund und weiterführende Informationen
www.bernkastel-wittlich.de/kinderschutz.html
www.familie.bernkastel-wittlich.de
http://mifkjf.rlp.de/familie/servicestelle-netzwerk-familie-staerken/
Auf den Internetseiten der Kreisverwaltung www.bernkastel-wittlich.de/kinderschutz.html erläutert die Referentin Jaque-Rodney, was die Aufgabe einer Familienhebamme ist und wie diese sich zu anderen Angeboten für Familien unterscheidet. Hier sind auch Dokumentationen vergangener Kinderschutz-Netzwerkkonferenzen und Tagungen sowie die Materialien für die Netzwerkarbeit verfügbar.