Landkreis Bernkastel-Wittlich vergibt Kulturpreis 2008
Zum achten Mal war in diesem Jahr der Kulturpreis des Landkreises Bernkastel-Wittlich ausgeschrieben. In einer Feierstunde am Freitagabend im Wittlicher Kreishaus konnte Landrätin Beate Läsch-Weber Künstlerinnen und Künstler aus dem Landkreis für ihre Werke auszeichnen.
Bedingt durch die hohe Qualität und das relativ große Altersspektrum der Bewerberinnen und Bewerber, entschieden die Jury und die Gremien im Dezember 2006, den Aspekt der Nachwuchsförderung noch stärker zu berücksichtigen und den Kulturpreis alle zwei Jahre zu vergeben. So ergab sich für dieses Jahr eine neue Konstellation. Im Rahmen des Kulturförderprogramms vergab der Landkreis Bernkastel-Wittlich den Kulturpreis, der nun drei unterschiedlich ausgerichtete Preise beinhaltet: den Kulturpreis, den Kulturförderpreis und den Projektsonderpreis. Die Flötistin Claudia Ehses erhielt den Kulturpreis, Sebastian Meschenmoser den Kulturförderpreis, die ehemalige Klasse 7 b (jetzt 9b) der Freiherr-vom-Stein-Realschule Bernkastel-Kues den Projektsonderpreis und die 18-jährige Katharina Irmen den Schülerpreis des Kulturförderprogramms des Landkreises Bernkastel-Wittlich.
„Kultur ist keine Zutat, Kultur ist der Sauerstoff einer Nation“, zitierte Landrätin Beate Läsch-Weber den Regisseur und Intendanten August Everding und fügte hinzu: „Kultur lässt uns besser und freier atmen. Kultur ist ein besonderer Frischluftspender.“ Aufgabe der Landrätin an diesem Abend war die Vorstellung der Preisträgerinnen und Preisträger 2008. Ausführlich ging sie auf die künstlerischen Leistungen und Lebensstationen der ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler ein.
Den mit 3000 Euro dotierten Kulturpreis überreichte Landrätin Beate Läsch-Weber der Flötistin Claudia Ehses, die ihre erste musikalische Ausbildung an der Kreismusikschule bei Susanne Hochscheid (Blockflöte) und Ivan Koumanov (Querflöte) erhielt und zur Zeit stellvertretende Solo-Flötistin in der international renommierten Staatskapelle an der Deutschen Staatsoper „Unter den Linden“ Berlin ist. Nach Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und der Mitwirkung im Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz sowie im Jugendorchester der Europäischen Union studierte Claudia Ehses an der Robert-Schumann Hochschule in Düsseldorf, wo sie ihre künstlerische Instrumentalausbildung mit der Diplomabschlussnote 1,0 absolvierte. Diversen Meisterkursen und Orchesterstationen im Gürzenich Orchester Köln, an der Bayerischen Staatsoper, dem Hessischen Staatstheater Kassel und der NDR Radiophilharmonie Hannover folgte 2005 das Engagement in der Staatskapelle Berlin. Neben ihrer Orchestertätigkeit ist sie eine gefragte Solistin und Kammermusikerin.
Den mit 2000 Euro dotierten Kulturförderpreis erhielt der in Bernkastel-Kues aufgewachsene Sebastian Meschenmoser. Nach dem Abitur begann er das Studium der Freien Bildenden Kunst in der Zeichenklasse von Klaus Vogelgesang an der Akademie für Bildende Künste in Mainz. Nach einem Wechsel in die Malereiklasse von Anne Berning und einem Studium an der “École nationale supérieure d´art Dijon“ kehrte er wieder an die Akademie für Bildende Künste in Mainz zurück, wo er sein Diplom ablegte. Sebastian Meschenmoser lebt und arbeitet als Maler und Kinderbuch-Illustrator in Berlin. Neben seinen Ausstellungen im In- und Ausland sind besonders seine Kinderbücher erfolgreich. So wurde beispielsweise „Herr Eichhorn und der Mond“ für den „Deutschen Jugendliteraturpreis 2007“ nominiert. Hervorragende Rezensionen in renommierten Zeitungen wie „Die Welt“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Die Zeit“ belegen seine hohe künstlerische Qualität.
Ein Projektsonderpreis für Kinder- und Jugendkulturprojekte wurde an die Klasse 7b der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Bernkastel-Kues vergeben, die unter der Leitung der Kulturpreisträgerin 2005 Miriam Esch und ihrer Kunstlehrerin Johanna Bauer das Thema „Apokalyptische Reiter – heute“ nach Georg Meistermann ausarbeitete und dokumentierte. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert.
Einen mit 500 Euro dotierten Schülerpreis vergab die Jury an die 18-jährige Katharina Irmen aus Landscheid für ihre ausdrucksstarken Malereien und Zeichnungen.
Nach der Vorstellung der Preisträgerinnen und Preisträger durch die Landrätin stellten die Jurymitglieder Justinus Maria Calleen, Hermann Lewen und Frank Wilhelmi die künstlerischen Werke der Preisträgerinnen und Preisträger ausführlich vor. Zahlreiche Werke waren auch im Foyer der Kreisverwaltung ausgestellt. Im Gespräch mit dem Wittlicher Kulturamtsleiter Calleen gaben die Kulturpreisträger 2008 weitere Erklärungen zu ihrem Schaffen und ihren Beweggründen ab. Abgerundet wurde der Abend im Kreishaus mit musikalischen Darbietungen von Claudia Ehses in Begleitung des Fagottisten Ingo Reuter sowie einer Filmpräsentation von Sebastian Meschenmoser.