Landkreis steht Traben-Trarbach zur Seite
Der Landkreis Bernkastel-Wittlich unterstützt aktiv die Kompensationsmaßnahmen wegen Schließung des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr in Traben-Trarbach. Dies ist das Ergebnis einer Gesprächsrunde mit den Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich, den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, den Kreisbeigeordneten, Bürgermeister Weisgerber und Stadtbürgermeisterin Pönnighaus, zu der Landrätin Läsch-Weber ins Kreishaus eingeladen hatte.
„Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums ist endgültig. Daher gilt es nach vorne zu schauen und notwendige Kompensationsmaßnahmen zu entwickeln, um die durch die Schließung des Amtes zu erwartenden sozialen und wirtschaftlichen Nachteile auszugleichen,“ war einhelliges Votum der Gesprächsteilnehmer.
Bürgermeister Weisgerber und Stadtbürgermeisterin Pönnighaus informierten über die bisherigen Aktivitäten vor Ort und teilten mit, dass zu diesem Zweck bereits beschlossen sei, am 8. Mai eine Konversionskonferenz durchzuführen sowie eine Projektgruppe Konversion einzurichten, die die Interessen vor Ort bündeln sowie ein Maßnahmenkonzept entwickeln soll. In die Projektgruppe würden Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, des Landkreises Bernkastel-Wittlich und mehrerer rheinland-pfälzischer Ministerien einbezogen.
Die Gesprächsteilnehmer haben diese Aktivitäten vor Ort sowie die Einladung der Landrätin und den von der Abgeordneten Brück initiierten Runden Tisch mit Innenminister Bruch ausdrücklich begrüßt.
In der Gesprächsrunde bestand Einigkeit, dass notwendige Kompensationsmaßnahmen am Standort Traben-Trarbach nicht nur auf die Liegenschaft des Amtes für Geoinformationswesen zu beschränken seien, sondern ein umfassender Ansatz gewählt werden müsse. Dabei seien insbesondere nachfolgende Punkte zu berücksichtigen:
- Feststellung der Rahmenbedingungen (wann und in welchen Schritten erfolgt die Schließung des Bundeswehrstandortes),
- Die Konversionsbemühungen im Zuge der Neuaufstellung des Landesentwicklungsprogrammes zu unterstützen und den Standort Traben-Trarbach zu stärken,
- Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur für das Mittelzentrum Traben-Trarbach,
- Stärkung des Wirtschaftsstandortes Traben-Trarbach,
- Stärkung des Schulstandortes Traben-Trarbach.
Die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen müsse langfristig betrachtet werden, so die Gesprächsteilnehmer, auch erfordere die Umsetzung des 5-Punkte-Programmes ein Strukturkonzept, dass mit einem geeigneten externen Büro erarbeitet werden sollte. Bürgermeister Weisgerber teilte mit, die Weichen für die Beauftragung eines solchen Gutachtens seien bereits gestellt.
Die klare Aussage von Innenminister Bruch zur Unterstützung der Umsetzung notwendiger Kompensationsmaßnahmen durch das Land wurde von allen Gesprächsteilnehmern begrüßt. „Auch der Landkreis wird aktiv an notwendigen Lösungen zur Stärkung des Mittelzentrums Traben-Trarbach mitwirken“, so die einstimmige Aussage der Kreisvertreter. Auch vor diesem Hintergrund wurde das nächste Treffen in gleicher Zusammensetzung für Herbst 2007 vereinbart.
Der Bundesminister der Verteidigung hat Landrätin Läsch-Weber mitgeteilt, dass Bundesminister Dr. Jung entschieden habe, das Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr geschlossen am Standort Euskirchen zu stationieren und damit den Standort Traben-Trarbach aufzugeben. Nähere Informationen, wann in welchen Schritten die Schließung des Standortes Traben-Trarbach erfolgen soll, sind den Kommunen vor Ort noch nicht bekannt gegeben.
Das Amt für Geoinformationswesen wurde als Strukturfördermaßnahme 1975 von Köln-Wahn nach Traben-Trarbach verlegt. In den vergangenen rund 30 Jahren hat das Amt als einer der größten Arbeitgeber für die Region Traben-Trarbach diese Aufgabe umfassend erfüllt. Neben der Bereitstellung insbesondere hochwertiger Arbeitsplätze hat eine gute Integration der Beschäftigten in die gesellschaftlichen Strukturen vor Ort stattgefunden. Wegen seiner wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung vor Ort hat das Amt für Geoinformationswesen die Funktion Traben-Trarbachs als Mittelzentrum maßgeblich unterstützt.