Mit dem Projekt „Mit Mentoring vor Ort - Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ nach Berlin
Der Wahlkreisabgeordnete Patrick Schnieder MdB hatte die Projektteilnehmerinnen zu einer politischen Bildungsreise nach Berlin eingeladen. Das straff organisierte Programm führte die Gruppe als erstes in das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu einem Informationsgespräch. Diese Gelegenheit nutzten die Frauen zu einem engagierten Gedankenaustausch zu den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinderbetreuung, Pflege und Fachkräftemangel im Hinblick auf die fortschreitende Demografische Entwicklung und es entwickelte sich eine rege Diskussion zur Frauenquote. Dieses Thema sollte den Frauen anderntags nochmals in der Bundestagsdebatte und namentlicher Abstimmung begegnen. Doch dann ging es zur Landesvertretung Rheinland-Pfalz in den Ministergärten, wo die Teilnehmerinnen einen Einblick in die Arbeit der Vertretung bekamen und von der Terrasse einen einmaligen Ausblick auf die Stadt genießen konnten. Die Ausstellung im sogenannten Tränenpalast, jener Berliner Grenzübergangsstelle für die Ausreise von Ost nach West am Bahnhof Friedrichstraße war der nächste – tief ergreifende - Programmpunkt: hier können die Besucher auch heute noch nachempfinden, was die Teilung Berlins und der beiden deutschen Staaten für die Menschen bedeutete und welche unmittelbaren Auswirkungen die innerdeutsche Teilung auf ihr persönliches, alltägliches Leben hatte. Der Besuch des Sony-Centers am Potsdamer Platz mit Filmmuseum und Marlene Dietrich Ausstellung bildete den Abschluss des offiziellen Programms des ersten Besuchstages.
Am folgenden Tag füllte eine große und sehr informative Stadtrundfahrt den Vormittag. Hierzu gehörte auch ein Abstecher zum Helene-Weber-Haus. Der Name geht zurück auf eine der vier Mütter des Grundgesetzes. Helene Weber gründete 1916 die Soziale Frauenschule des Katholischen Deutschen Frauenbundes. 1919 übernahm sie das Referat für soziale Bildungsfragen im Preußischen Wohlfahrtsministerium. Helene Weber war auch Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und beteiligt an der Entwicklung der Weimarer Verfassung. Sie war als erste weibliche Ministerialrätin der Weimarer Republik eine Gestalterin in wichtigen Bereichen der Sozial- und Wohlfahrtspflege in Preußen. Sie war neun Jahre als Vertreterin der Zentrumspartei im Reichstag und arbeitete 1948 an der parlamentarischen Verfassung der Bundesrepublik mit.
Der Besuch des Reichstagsgebäudes und des Bundestages und das Miterleben einer Plenarsitzung waren ein besonderes Erlebnis. Das Thema Abstimmung über die Frauenquote passte in besonderer Weise. Ein besonderer Höhepunkt war hier die namentliche Abstimmung. Das anschließende Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder informierte über den Ablauf in einer Sitzungswoche und praktische Abläufe im Bundestag, bei den verschiedenen Lesungen oder aber der namentlichen Abstimmung. Darüber hinaus war noch Zeit über aktuelle Themen wie Frauenquote und Fraktionsdisziplin zu sprechen. Patrick Schnieder beantwortete zahlreiche Fragen aus der Gruppe. Er erkannte das Engagement der Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Bernkastel-Wittlich , Trier-Saarburg, Vulkaneifel und des Eifelkreises Bitburg-Prüm an, mithilfe des parteiübergreifenden Mentoring-Projektes mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen und sprach den Frauen Mut zu, den Schritt in die Kommunalpolitik zu gehen, sich zu trauen, denn die Politik braucht die Frauen!
Die Gleichstellungsbeauftragten bieten im Rahmen des Programms „Mentoring vor Ort – Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ weitere Seminare und eine kommunalrechtliche Vortragsreihe für alle Interessierten an. Damit sollen Frauen ermutigt und gefördert werden sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, für ein kommunalpolitisches Amt zu kandidieren. Der nächste kommunalpolitische Vortrag „Kommunale Finanzen – der Finanzhaushalt der Gemeinde“ findet am 21. Mai um 19:00 Uhr in der Kreisverwaltung in Wittlich statt, Referent ist Axel Gessinger.
Nähere Informationen zum Projekt und Anmeldungen bei der Gleichstellungsbeauftragten Gabriele Kretz, E-Mail: Gabriele.Kretz[at]Bernkastel-Wittlich.de, Tel. 06571/142255.