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Fast jeder vierte Arbeitslose in der Region Trier ist über 50 Jahre alt. "Diese Zahl ist nicht hinnehmbar", findet Landrätin Beate Läsch-Weber. "Diese Menschen sind leistungsfähig und leistungsbereit. Wir dürfen ihr Potential nicht verkümmern lassen. Nicht nur um der Menschen Willen, sondern auch für die Wirtschaft." Deshalb engagiert sie sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Wirtschaftskreises Wittlicher Tal, Walter Kunsmann für das Projekt "Perspektive 50plus – Beschäftigungspakete für Ältere in den Regionen". Das bundesweite Projekt  läuft bereits seit November 2005 und ist vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufen worden, um die Beschäftigungs - Chancen von älteren Langzeitarbeitslosen zu verbessern.

In der Region Trier sind neun Vermittlungszentren aufgebaut worden. In jedem von ihnen werden jeweils zwanzig ältere Menschen drei Monate lang von montags bis freitags trainiert, gecoacht, beraten und vermittelt. An diese Zeit schließt sich eine dreimonatige so genannte Coaching-Phase an, die keine tägliche Anwesenheit erfordert. Schafft jemand vorher den Sprung in einen sozialversicherungspflichtigen Job, rückt sofort jemand nach.

Das Projekt ist noch jung, doch es zeigt schon erste Früchte. "Seit November konnten wir in der Region Trier bereits 47 Arbeitslose über fünfzig Jahre in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse bringen", freute sich Franz Donkers bei einer Projekt-Präsentation am vergangenen Donnerstag im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) in Wittlich. Donkers vertritt die Arbeitsgemeinschaften der Agentur für Arbeit Trier und der Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Daun sowie der Stadt Trier.

In Wittlich, einem der neun Vermittlungszentren in der Region, wird das Projekt durch das  ÜAZ und die Deutsche Angestellten Akademie (DAA) Job Plus übernommen. Ein Schwerpunkt der Arbeit sei die Stärkung des Selbstbewusstseins der Arbeitslosen, erläutert Institutsleiterin Ulrike Katschinski-Niemeyer von der DAA. Viele der Arbeitslosen fühlen sich bereits dem "alten Eisen" zugehörig und haben oftmals gar keinen Mut mehr sich überhaupt noch irgendwo zu bewerben. Das ÜAZ sorgt mit seinen guten Kontakten zu den Unternehmen für die anschließende Vermittlung der Arbeitslosen. "Dabei wollen wir nicht nur unmittelbar vermitteln, sondern auch Lobbyarbeit für die Klientel der älteren Arbeitslosen im allgemeinen betreiben", verspricht ÜAZ-Geschäftsführer Hartmut Weber. Unterstützung erhält er dabei von den beiden Paten Landrätin Beate Läsch-Weber und Wirtschaftskreis-Vorsitzender Walter Kunsmann.

"Diese Patenschaft ist mit der Überzeugung verbunden, dass es auf dem Arbeitsmarkt kein jung oder alt, sondern nur ein gut oder schlecht gibt", begründet Kunsmann sein Engagement. Dass sich die Neueinstellung älterer Mitarbeiter lohnt hat Kunsmann schon im eigenen Unternehmen erfahren: "Sie gewinnen nicht nur einen Mitarbeiter mit viel Erfahrung, sondern auch einen, der diese Chance mit hoher Leistungsbereitschaft dankt."