Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft sorgt für Wiedereingliederung psychisch kranker Menschen
Immer mehr Menschen im Landkreis Bernkastel-Wittlich leiden an einer psychischen Erkrankung. Psychisch chronisch erkrankte Menschen fühlen sich oft einsam, ausgegrenzt und allein gelassen. Mit zunehmender Dauer der psychischen Erkrankung machen sich die sozialen Folgeerscheinungen der Krankheit bemerkbar. Die Betroffenen verarmen materiell und emotional. Diesem Tatbestand hat sich die PsychoSoziale ArbeitsGemeinschaft (PSAG) des Landkreises Bernkastel- Wittlich angenommen. Sie verfolgt das ehrgeizige Ziel, dem entgegenzusteuern. Die PSAG ist ein Forum des Austausches und der fachlichen Diskussion, zu der sich die Vertreter der verschiedenen Institutionen des Gesundheitswesens unseres Landkreises zusammengeschlossen haben. Hierzu zählt auch die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Hierdurch ist eine enge, trägerübergreifende Kooperation der beteiligten Einrichtungen (Gemeinnützige Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe mbH, DRK, Caritas) sowie der Vertreter der Selbsthilfegruppen der Betroffenen und Angehörigen entstanden.
Die PSAG macht es sich zur Aufgabe, themenbezogene Projekte zu initiieren. Inhaltlich konzentrieren sich diese Projekte auf die „Normalisierung“ psychisch chronisch erkrankter Menschen. Dazu entwirft die PSAG fachlich begründete Perspektiven zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Ziel ist die Vernetzung von vorhandenen Ressourcen und die Ergänzung verschiedener Hilfesysteme.
Projekt „Aufwind schafft Netzwerk
Ein neues Projekt der PSAG trägt den Namen “Aufwind“. Ziel des Projektes „Aufwind“ ist die Schaffung eines Netzwerkes Ehrenamtlicher, deren zentrales Anliegen die Unterstützung psychisch erkrankte Menschen ist und die Erhaltung deren alltäglicher Lebensqualität.
Im Mittelpunkt steht die alltägliche Begleitung dieses Personenkreises durch Beziehungsaufbau und regelmäßige Kontakte. Der Aufbau zwischenmenschlicher Beziehung zu nicht Erkrankten und damit eine Linderung kultureller Verarmung sollen erreicht werden. Diese alltägliche Begleitung kann in Form eines gemeinsamen Kinobesuchs, eines Fußballspiels, eines Schwimmbadbesuchs, Einkäufen oder Ähnliches geschehen, bei Aktivitäten also, die den Bedürfnissen der erkrankten Personen entsprechen. Die Lebensqualität soll gesteigert und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verbessert werden.
Wer sich kontinuierlich freiwillig engagieren möchte, mindestens das 18. Lebensjahr erreicht hat und über soziale und emotionale Kompetenzen verfügt und sich ehrenamtlich an der Freizeitgestaltung psychisch erkrankter Menschen beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, am Projekt „Aufwind“ der PSAG teilzunehmen. Im Gegenzug bietet die PSAG allen Interessenten eine themenbezogene Schulung durch Fachpersonal und regelmäßig die Möglichkeit des Austausches, der Begleitung, der Fortbildung und der Supervision.
Ehrenamtliche Mitarbeit erwünscht
Zum Projektstart findet am Dienstag, dem 5. Juni um 18.30 Uhr im St. Markushaus in Wittlich ein erstes Informationsforum der PSAG statt. Kurzschulungen für ehrenamtlich interessierte Menschen finden am Donnerstag, dem 14. Juni und Donnerstag, dem 21. Juni jeweils um 18.30 Uhr im DRK-Sozialwerk, Haus Felsenburg in Wittlich statt. Referenten sind Dr. med. Matthias Reuter und Diplom Psychologe Christian Knopp. Für Ende Juni ist außerdem ein gemeinsames Grillfest vorgesehen.
Informationen zum Projekt gibt es bei Christian Knopp (06531/972928), Christoph Otten (06571/96786) oder Daniela Eis (06507/703712).