Serie Nachbarschaftshilfe - Teil 2: Das Wintricher Netz e.V.
In der Serie „Nachbarschaftshilfe“ berichten eine projekterfahrene Bürgerin und zwei projekterfahrene Bürger über ihre Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung von Hilfsangeboten, die als vorbildliche Praxismodelle für eine Übertragung in andere Orte des Landkreise dienen können. Die vorgestellten Hilfsangebote zielen erfolgreich darauf, älteren, auf Hilfe angewiesenen Menschen Unterstützung für einen möglichst langen und selbständigen Verbleib in der eigenen Wohnung, zur Seite zu stellen. Vereinsamung soll entgegengewirkt werden, ältere Menschen sollen auf Angebote zurückgreifen können, die es erlauben, auch bei altersbedingten Beeinträchtigungen am sozialen Dorfgeschehen teilzuhaben.
Um das Erfahrungswissen in der erfolgreichen Umsetzung von Hilfsangeboten nutzbar zu machen, wurden engagierte Menschen unseres Landkreises interviewt. Im vorliegenden Beitrag ist das Interview mit dem Vorsitzenden der Initiative Wintricher Netz e.V., Burkhard Kullik, veröffentlicht:
Meine Erfahrungen
In welcher/n gemeinnützigen Initiative/n engagieren Sie sich?
Wintricher Netz e.V.
Was sind Ihre Aufgaben und Ziele in dem/den Hilfsangebot/en?
Vorsitzender; Organisation des Vereines und der Aufgaben; Mitarbeitermotivation; Mitgliederbetreuung; Kontakt zu Gremien; Mitarbeit bei Fahrdienst und Seniorenbetreuung; Angebot so aufbauen und stabilisieren, dass die Senioren zu Hause alt werden können; Fahrdienst für mobilitätsbeeinträchtigte Personen (vorwiegend Senioren) zum Arzt, Krankenhaus, Behörden usw.
Besuchs-Service bei alleinstehenden Senioren.
Übernahme von Aufgaben, um den Lebensalltag zu bewältigen oder zu erleichtern, die Senioren sollen zu Hause alt werden können und nicht ins Heim müssen.
Beratung der Senioren bei Formularen, Behörden, Versicherungen, Gewinnspielen usw.
Welche Stärken und Fähigkeiten bringen Sie in das/die Hilfsangebot/e ein?
Erfahrung in Projektmanagement und Mitarbeiterführung; Netzwerkerfahrung.
Wie viel Zeit wenden Sie für Ihr Engagement auf?
4 Stunden pro Tag (persönlich).
Meine Empfehlungen
Was brauche ich, um eine Idee erfolgreich umzusetzen?
Ein schlüssiges Konzept, das alle Teile der Aufgaben verzahnt und andere Leistungserbringer oder Behörden vernetzt; Motivierte Mitarbeiter; eine Idee und ein Konzept, das gebraucht wird.
Wen sollte ich unbedingt einbeziehen, um ein Angebot erfolgreich zu starten?
Gemeindeverwaltung; Mitarbeiter; einige Betroffene als Mitarbeiter; unter Umständen Geldgeber; die Organisationen, die von der Idee betroffen sein werden.
An was muss ich denken, um ein Angebot erfolgreich vorzubereiten?
Ist das Ziel und Konzept bedarfsgerecht?
Braucht man Geld?
Raum?
Welche Organisationsstruktur? (Bürgerinitiative, Verein oder ähnliches)
Welche Laufzeit soll das Projekt/Idee haben?
Wie viel Nutzer gibt es (Zielgruppe)?
An was muss ich denken, um ein Angebot erfolgreich umzusetzen?
Alle Mitarbeiter und die Zielgruppe ausreichend zu informieren, damit die Idee schnell Fahrt aufnimmt.
Ist die Aufgabenstellung überhaupt umsetzbar?
Kann die Aufgabe auf Dauer betrieben werden?
Was ist für Sie der Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Initiative?
Eine Idee, die gebraucht wird; Mitarbeiter, die die Idee verstanden haben, dahinter stehen und sie weiter entwickeln.
Eine Zielgruppe und alle an dem Betrieb Beteiligten, die informiert und überzeugt sind.
Was könnten mögliche Stolpersteine sein?
Geldmangel, Raummangel, Mitarbeitermangel, Neid.
Was noch zusätzlich zu empfehlen ist!
Alle Beteiligten in regelmäßigen Abständen über den Betrieb und den Stand der Realisierung, Erfolge und Würdigungen informieren, Widerstände oder Misserfolge erklären, um keine falschen „Parolen“ im Ort zu belassen.
Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde/Flyer an alle Haushalte.