Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011
Der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ steht unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert“. Die Denkmalpflege, ein Kind der Aufklärung, hatte im Zuge der sich entwickelnden Wissenschaften und des Interesses an Geschichte einen hohen Stellenwert in jenem Jahrhundert.
Wirtschaftliche Blüte, verbesserte Reisewege und Transportmittel machten das Reisen im 19. Jahrhundert vielen Künstlern und Wissenschaftlern möglich. Ideen und Stile wurden neu miteinander kombiniert und über die Landesgrenzen hinaus ausgetauscht. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der eigenen Geschichte sowie deren romantische Verklärung führten in Architektur und bildender Kunst zu einer Rückbesinnung auf die Formensprache der Vergangenheit. Rheinland-Pfalz besitzt eine Fülle von Denkmälern des 19. Jahrhunderts. Wie in jedem Jahr werden interessante Objekte Besuchern vorgestellt und sachkundig erläutert.
Eine Broschüre über die diesjährig gemeldeten Objekte in Rheinland-Pfalz erhalten Interessierte ab sofort bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Dorothea Kuhnen, Tel.: 06571/142204 oder per E-Mail: Dorothea.Kuhnen@Bernkastel-Wittlich.de. Alle Veranstaltungen sind auch im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich können am „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September 2011 folgende Objekte besichtigt werden:
Bengel-Springiersbach, Historische Ölmühle, an der B 49: Die 1856 erbaute Ölmühle war bis 1910 Bestandteil der 1731 erbauten Klostermühle Springiersbach. Gemahlen wurden Bucheckern, Walnüsse, Traubenkerne und vor allem Raps. Der schlichte Satteldachbau drohte zu verfallen, nachdem Anfang der 1960er Jahre der Betrieb eingestellt worden war. 1989 wurde die Ortsgemeinde Bengel Eigentümerin der Ölmühle. Das Gebäude wurde restauriert und ist in der originalen Mühlenausstattung wieder voll funktionstüchtig. Geöffnet 10 – 18 Uhr, Führungen stündlich, Rahmenprogramm
Bernkastel-Kues-Wehlen, Hofgut Stift Kloster Machern: Das Hofgut liegt direkt an der Zeltinger Brücke – 1084 erstmals erwähnt, 1238 neu gegründet, 1802 aufgehoben; die ehem. Klosterkirche, ein siebenachsiger Saalbau, ist einer der bedeutendsten Kirchenbauten der Zeit um 1700 im Moselland. Geöffnet 9 – 18 Uhr, Führung 15 Uhr. Ab 9 Uhr ist die historische Kapelle geöffnet; ermäßigter Eintritt für das Spielzeug-, Puppen- und Ikonenmuseum.
Enkirch, Großbachmühle, im Großbachtal: Das kleine zweigeschossige Mühlengebäude liegt in einem romantischen Seitental der Mosel. Die Vollgeschosse sind in verputztem Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, die Giebel in Sichtfachwerk. Die Wassermühle mit einem oberschlächtigen Rad und zwei getrennten Mahlgängen wurde seit ihrer Erbauung im Jahr 1834 als Mahl- und Schrotmühle genutzt. Der heutige Besitzer, der Verein „Großbach Mühlengesellschaft Enkirch e.V.“, hat die heute wieder voll funktionsfähige Mühle denkmalgerecht und detailgetreu restauriert. Geöffnet 10 – 16 Uhr, Führungen nach Bedarf.
Esch, ehem. Burghaus
Römerstraße 1: Besichtigung nur von außen möglich. Dokumentation der 2008/09 erfolgten Bauforschung durch die Landesdenkmalpflege einschließlich der Geschichte des ehem. Burghauses wird voraussichtlich im Oktober vorgestellt
Kröv, Kath. Pfarrkirche St. Remigius, Robert-Schuman-Straße: Der Saalbau mit vier Kreuzgewölben über Pilastervorlagen wurde 1725 wahrscheinlich nach Entwurf des Trierer Hofbaumeisters Johann Georg Judas errichtet. Der Turm stammt aus dem 16. Jh. und wurde 1749 erhöht. Anlässlich des diesjährigen Mottos wird am 11.09. die Originalzeitung Mosella vom 4. Oktober 1848 gezeigt, die hinter dem barocken Ölgemälde in der Kirche gefunden wurde mit dem Aufruf zur Versammlung in der Paulskirche am 8. Oktober 1848. Geöffnet 13 – 18 Uhr, Führungen stündlich.
Monzelfeld, Alte Dorfmühle mit heimatkundlicher Sammlung, Mühlenweg 1: Historische Dorfmühle mit funktionsfähigem Mahl- und Rüttelwerk, Bauernstube. Geöffnet 10 – 18 Uhr, Führungen nach Bedarf
Morbach-Weiperath, Walholzkirche, im Wiesental zwischen Weiperath und Hunolstein: Gotische, 1760 erweiterte Kirche mit romanischem Turm. Geöffnet 12 – 15 Uhr, Führungen nach Bedarf, 17 Uhr Konzert: Zupforchester Lauterbach und Vokalquartett „Sine nomine“. Von 10.30 – 17 Uhr ist auch das Holzmuseum geöffnet.
Neumagen-Dhron, „Römische Denkmäler“ entlang der Kastellmauern: Die imposante spätantike Befestigungsanlage des frühen 4. Jh. wurde bei Grabungen im 19. Jh. weitgehend abgebrochen, um die in ihrem Fundamenten verbauten Grabdenkmäler freizulegen. Die Umrisse der Kastellanlage sind durch die noch sichtbaren Mauerreste zu erkennen. Die etwa eineinhalbstündige Führung erläutert die Denkmäler auf dem Rundweg mit Repliken der bedeutendsten Reliefs, die Neumagen das Prädikat „Rheinisches Pergamon“ einbrachten. 11 Uhr, Treffpunkt: Römerstraße/Spielesgasse, Pfarrgarten.
Traben-Trarbach, Ehem. Festung Monroyal: Der Bau der auf dem von der großen Moselschleife umflossenen Bergrücken gelegenen Festungsanlage wurde 1687 nach Plänen von Vauban begonnen, 1697 geschleift; Teile der Bastionen und Keller sowie Fundamente sind erhalten. Ganztägig geöffnet, Führungen 11 und 17 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz gegenüber dem Segelflugplatz. Ganztätig geöffnet ist auch die um 1350 gegründete und 1734 gesprengte Grevenburg im Stadtteil Trarbach. Um 14 Uhr findet eine Führung durch die Kellergewölbe des historischen Weinortes statt. Treffpunkt: Marktplatz Trarbach (vor dem Rathaus).
Veldenz, Schloss Veldenz: Stammburg des Grafen und Fürsten von Pfalz-Veldenz. Größte Burganlage der Mittelmosel mit Resten zweier durch Türme verstärkten Toranlagen sowie Wohngebäuden, 1107 bezeugt, 1680 zerstört. Geöffnet 11 – 17 Uhr, 15 Uhr Burgbelagerung mit Rittern, Knechten, Mägden und Kindern.