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Aufgrund von langanhaltenden Regenfällen vor allem im Bereich der Eifel kam es in der Nacht zum 2. Juni 2016 zu einem extremen Anstieg des Pegels der „Lieser“ am Pegel Plein. Nach der Hochwasserprognose des Hochwassermeldezentrums Mosel in Trier um 5:00 Uhr war am Pegel Plein im Laufe des Vormittags mit einem Hochwasserscheitel von 3,60 Meter zu rechnen. Dies hätte die beiden Hochwasser von 1993 und 2003 um rund 60 cm überschritten.

Aufgrund dieser Prognose wurden gegen 5:45 Uhr mehrere Einheiten der Feuerwehr Wittlich sowie das THW Wittlich alarmiert, um die Bevölkerung zu warnen und Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Lieser durchzuführen, weil eine Überflutung der Wittlicher Innenstadt zu befürchten war. Außerdem wurde die Technische Einsatzleitung des Landkreises Bernkastel-Wittlich alarmiert, welche die feste Befehlsstelle in Noviand eingerichtete, um die Gesamtlage zu koordinieren.

Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land alarmierte mehrere Feuerwehren, um Sicherungsmaßnahmen in Platten, im weiteren Verlauf der Lieser durchzuführen. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues bereitete sich auf Überschwemmungen in Maring-Noviand vor. Mehrere schnelle Einsatzgruppen des Landkreises wurden in Wittlich in Bereitschaft versetzt, um gegebenenfalls zu evakuierende Personen betreuen und verpflegen zu können.

Die Hochwasserprognose von 6:00 Uhr zeigte einen deutlich geringeren, zu erwartenden Scheitelpunkt von etwa 2,70 Meter. Tatsächlich erreichte der Pegel Plein gegen 7:00 Uhr einen Höchststand von 2,79 m. Ab diesem Zeitpunkt fiel der Pegel um circa 20 cm je Stunde.

Schwerpunkt der Einsätze war die Stadt Wittlich. Die dortige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk waren  mit etwa 70 Personen im Einsatz. Die Einsatzkräfte führten Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Lieser durch und pumpten mehrere Keller leer. Der Bauhof der Stadt Wittlich und die Stadtwerke waren ebenfalls im Einsatz. Ein Forstunternehmer und der Landesbetrieb Mobilität sammelten mit Maschinen größere Mengen an Treibholz aus der Lieser, um einen Rückstau zu verhindern. Bei der Bereitschaftspolizei waren ebenfalls Kräfte für eine mögliche Evakuierung in Bereitschaft.

Die Prognose des Pegels Plein sah einen kontinuierlichen Rückgang für den weiteren Tagesverlauf vor. Die Einsatzlage entspannte sich ab 10:00 Uhr in Wittlich zunehmend, weil der Pegel leicht am Fallen und mit einem deutlichen Rückgang zu rechnen war. Die Technische Einsatzleitung des Landkreises beendete ihren Dienst gegen 11:00 Uhr.

Insgesamt waren bei dem Einsatzgeschehen etwa 200 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich alarmiert.