Tüte statt Tonne für Nahrungs- und Küchenabfälle
Ab 2018 führt der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) die Biotüte ein. Darin können Nahrungs- und Küchenabfälle, kurz Bioabfälle, die in den Haushalten anfallen, gesammelt und anschließend zu einer der mehr als sechzig Grüngutsammelstellen gebracht werden. Der A.R.T. setzt damit einen weiteren Baustein zur gesetzlich geforderten Erfassung und Verwertung der biogenen Abfälle aus Privathaushalten um.
„Die alternative Biotüte“, erklärt Max Monzel, Verbandsdirektor des A.R.T., bei der Vorstellung des neuen Systems im Rahmen eines Pressegesprächs, „ist ein wichtiges Element zur Steigerung unserer Ökoeffizienz“. Üblicherweise werden in Deutschland Bioabfälle über eine zusätzliche Abfalltonne erfasst. Eine sehr große Anzahl der Bürger in der Region Trier lehnt die Biotonne allerdings ab. Ihren Unmut drückten sie unter anderem in einer Onlinepetition unmissverständlich aus. Sie befürchten neben höheren Gebühren Geruchsbelästigungen und Madenbefall.
Der A.R.T. hat sich mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, auf einen Kompromiss geeinigt. Danach soll die Biotüte eingeführt werden. Im Bringsystem können die Nahrungs- und Küchenabfälle zu den Grüngutsammelstellen im Verbandsgebiet gebracht und unabhängig von den Öffnungszeiten für die Grüngutannahme in Container eingeworfen werden.
Um das Sammeln und Transportieren zu erleichtern stellt der A.R.T. neben der Biotüte auch kostenlose Sammeleimer zur Verfügung. Das Biotüten-Starterset ist in Trier und in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Eifelkreis Bitburg-Prüm gegen Vorlage eines Coupons bei allen A.R.T.-Standorten, Verbandsgemeindeverwaltungen, den Stadtverwaltungen Wittlich und Bitburg sowie der Gemeindeverwaltung Morbach erhältlich. Der Abholcoupon ist in der Abfall-Fibel 2018 enthalten, die Mitte Dezember an alle Haushalte verteilt wird. Die Biotüte ist nassfest, aus Recyclingpapier und vollständig kompostierbar. Die Neuregelung gilt nicht für den Landkreis Vulkaneifel.
„Die Nutzung der Biotüte ist freiwillig und nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Jeder hat damit die Möglichkeit, seine Bioabfälle in einem Bringsystem einer stofflichen und energetischen Verwertung zuzuführen“, fasst Monzel das System, das ein Baustein zur Optimierung der Bioabfallverwertung ist, zusammen. Er betont, dass die Diskussion über eine Biotonne durch eine hohe Akzeptanz der Tüte vermieden werden kann. „Die Entscheidung, ob die Biotonne kommt, liegt somit in der Hand der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Monzel.