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Landrätin Beate Läsch-Weber (r.) diskutierte mit der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer (l.) sowie Pflegeeltern und Fachkräfte der Kreisverwaltung und des Deutschen Kinderschutzbundes über Chancen und Probleme in der Familienvollzeitp

Landrätin Beate Läsch-Weber (r.) diskutierte mit der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer (l.) sowie Pflegeeltern und Fachkräfte der Kreisverwaltung und des Deutschen Kinderschutzbundes über Chancen und Probleme in der Familienvollzeitpflege.

Tag für Tag finden sich in den Medien Schlagzeilen über misshandelte, schwer traumatisierte Kinder. Und die Zahl der Meldungen steigt. Doch was geschieht mit diesen Kindern, wenn sie, warum auch immer, kurzfristig oder dauerhaft, ihre Herkunftsfamilie verlassen müssen? Wer interessiert sich für ihren Werdegang, ihre Schwierigkeiten, wer fördert sie? Eine der möglichen „Hilfen zur Erziehung“, so die gesetzliche Bezeichnung, ist die Unterbringung in einer „Ersatzfamilie“, der Pflegefamilie.

Über Chancen und Probleme in der Familienvollzeitpflege diskutierten in der Kreisverwaltung in Wittlich nun Pflegeeltern, Landrätin Beate Läsch-Weber sowie Fachkräfte der Kreisverwaltung und des Deutschen Kinderschutzbundes mit der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer.

Die Initiatorin der Diskussionsrunde Rita Müller sah den Besuch der Ministerin als Wertschätzung der Arbeit der Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kindern eine Chance auf ein zweites, weniger beschwertes Leben zu geben, nachdem ihr erstes eine Tragödie war. Ausdrücklich lobte sie die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes im Fachbereich Jugend und Familie der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich und des Deutschen Kinderschutzbundes für ihre Arbeit.

Probleme und Anliegen, die mit Hilfe der Politik und der Fachkräfte über den Landkreis hinaus verbessert werden müssten, waren ebenso Bestandteil der Diskussion wie die Schilderungen der Pflegeeltern über kleine und große Erfolge bei ihren Anstrengungen, die Kinder zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen zu erziehen. Sachlich und engagiert formulierten die Pflegeeltern weiteren Fortbildungs- und Supervisionsbedarf, mehr Personal, Beratung „auch wenn es mal nicht brennt“, und kürzere Verwaltungswege. Ein Appell, der bei Ministerin Dreyer und Landrätin Läsch-Weber auf offene Ohren stieß.

„Im Rahmen des umsetzungsorientierten Gutachtens zu den Steuerungsmöglichkeiten der Hilfen zur Erziehung im Landkreis Bernkastel-Wittlich wird auch an der Verbesserung der Angebote und Prozesse im Bereich des Pflegekinderdienstes gearbeitet. Eine Verbesserung der Betreuungsintensität durch den Pflegekinderdienst, ausreichende und zeitnahe Versorgung der Pflegeeltern und Pflegekinder mit pädagogischer und therapeutischer Unterstützung haben einen hohen Stellenwert“, sicherte Landrätin Beate Läsch-Weber den Diskussionsteilnehmern zu und dankte ihnen gleichzeitig für ihr Wirken. Eine direkte Umsetzung versprach auch Ministerin Malu Dreyer. Sie werde nicht nur in ihrem Ministerium, sondern auch in Fachgesprächen mit den Verantwortlichen, in der Fortbildung für Lehrer und Erzieher sowie mit Juristen und Richtern die Anliegen der Pflegeeltern zu „ihrem Thema“ machen.