Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Sie alle gehören zur Klasse der Amphibien, die auch Lurche genannt werden. Amphibien sind im Bewusstsein der Menschen tief verwurzelt. Während Kröten und Frösche früher eher negativ wahrgenommen wurden, wie es das Märchen vom Froschkönig anschaulich darstellt, hat sich das Image der Amphibien mittlerweile zum Positiven gewandelt. Dennoch haben auch heute noch viele Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Berührungsängste.

Tatsächlich zeigen sich diese Tiere in ihrem Aussehen und Verhalten so faszinierend, dass es sich lohnt, sie näher kennen zu lernen. Wer am Gartenteich die Entwicklung vom Froschlaich zur Kaulquappe und schließlich die Metamorphose zum Frosch beobachtet, erlebt einen der erstaunlichsten Vorgänge in der Natur. 

Gefährdung

Heute sind rund ein Drittel der in Deutschland heimischen Amphibienarten vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand gefährdet. Neben ihren Landlebensräumen, die den Amphibien ausreichend Nahrung, Versteckmöglichkeiten und Winterquartiere bieten müssen, benötigen die Tiere geeignete Laichgewässer zur Fortpflanzung.

Vor allem die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Beseitigung von Laichgewässern und die Verbauung von Bach- und Flussufern haben zum rapiden Rückgang der Amphibien in unserer Landschaft geführt.

Daneben wird der immer stärker anwachsende Straßenverkehr den Tieren zunehmend zum Verhängnis. Nur selten liegen Landlebensräume, Winterquartiere und Laichgewässer nah beieinander. Amphibien müssen daher regelmäßig wandern.

Wanderung

Wenn im Frühling die Tage länger werden, ist für die Amphibien die Zeit der Winterruhe beendet. Die Tiere, die den Winter eingegraben im Waldlaub und in Erdhöhlen verbracht haben, warten auf den richtigen Zeitpunkt, ihre Wanderung zum Laichgewässer zu beginnen. Milde Nachttemperaturen (in der Regel über 5 Grad Celsius) und feuchte Witterungsverhältnisse sind ideale Voraussetzungen für den Beginn dieser Reise. Kröten sind dabei ortsgebunden. Zur Laichablage kehren sie stets in das Gewässer zurück, in dem sie geboren wurden. Die Wanderleistung der Amphibien ist dabei enorm. So legen beispielsweise Erdkröten bis zu vier Kilometer auf der Wanderung zu ihrem Laichgewässer zurück. Doch nur ein Teil der Tiere erreicht das Ziel, denn viele müssen bei der Überquerung von Straßen ihr Leben lassen. Dies geschieht vor allem bei der Frühjahrswanderung, bei der die Tiere in hohen Zahlen, dicht gedrängt, innerhalb weniger Wochen zu ihrem Laichgewässer wandern. Die Rückwanderung ist weniger problematisch, da sie oftmals bis in den Sommer andauert und meist nur wenige Exemplare auf einmal wandern.

Um Kröten, Molche und Frösche bei ihrer Wanderung vor dem sicheren Verkehrstod zu bewahren, haben sich im Landkreis Bernkastel-Wittlich die ortsansässigen Naturschutzverbände und zahlreiche freiwillige Helfer dem Schutz der Amphibien angenommen. Sie stellen Schutzzäune auf, die verhindern, dass die Kröten die Straße überqueren. Die Tiere laufen an den Zäunen entlang und fallen in die alle 20 Meter eingegrabenen Eimer. Hier werden sie von den Helfern geborgen und über die Straße getragen.

Diese mühevolle Arbeit können die Autofahrer unterstützen, in dem sie zur Zeit der Amphibienwanderung die betroffenen Straßenabschnitte, insbesondere während der Dämmerung und in den Nachtstunden, meiden oder zumindest langsam fahren und auf Helfer und Hinweisschilder achten.

Wanderrouten im Landkreis

Auf folgenden Straßenabschnitten ist im Landkreis im Frühjahr (Februar/März) in erhöhtem Maße mit Amphibienwanderungen zu rechnen:

  • L 47 zwischen Osann und Klausen
  • L 55 zwischen Bombogen und Ürzig
  • L 60 und K 13 zwischen der Ortslage Landscheid und Gut Heeg
  • K 21 zwischen Wittlich und Plein
  • K 23 Ortsausgang Lüxem Richtung Flussbach
  • K 29 am Lenzenhaus in Richtung Holzmaar
  • K 37 zwischen Bruch und Gladbach
  • K 93 zwischen Monzelfeld und Ortsteil Annenberg
  • K 41 Ortsausgang Dodenburg Richtung Gladbach am Hofgut Weyers
  • K 42 vor der Ortslage Niersbach
  • K 105 Ortsausgang Wederath Richtung Kommen
  • K 118 zwischen Deuselbach und Morscheid-Riedenburg in der Talsenke zwischen Kochs- und Bauernmühle
  • K 135 zwischen Bengel und Kröv..

Möchten Sie weitere Wanderrouten melden oder haben Sie noch Anregungen oder Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an unsere Ansprechpartnerinnen!