Bienen
Wissenswertes aus dem Bienenleben
Honigbienen und Wildbienen haben eine große Bedeutung als Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen. Wilde Insekten, darunter vor allem auch Wildbienen und Honigbienen, erreichen in Zusammenarbeit die besten Bestäubungsleistungen. In Deutschland gibt es ca. 561 Wildbienen- und eine Honigbienenart (mit ca. 25 Unterarten), 8 der insgesamt 9 Honigbienenarten sind in Asien beheimatet. Für die weltweite Imkerei hat die Westliche Honigbiene die größte Bedeutung.
Wildbienen besitzen, da sie keinen großen Honigvorrat verteidigen müssen, im Gegensatz zur Honigbiene nur einen sehr kleinen Stachel. Mit diesem Stachel können sie nicht durch die menschliche Haut stechen.
Wildbienen haben eine Größe von 4 mm (Sand-Steppenbiene) bis zu 30 mm. Die Körperlänge der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) beträgt 15-18 mm bei der Königin, 13-16 mm bei Drohnen und 11-13 mm bei Arbeiterinnen.
Die meisten Wildbienenarten leben nicht wie die Honigbiene in größeren sozialen Einheiten, sondern als Einzelgänger. Mehr als 400 Arten bauen Nester und ca. 135 Arten parasitieren an anderen Wildbienenarten. ¾ aller Wildbienenarten nisten im Boden, die anderen Arten nisten in Pflanzenhalmen oder in Fraßgängen von Käfern im Holz.
Wie auch bei vielen anderen Insektenarten gibt es unter den Wildbienenarten einige, die sich bei der Aufnahme von Pflanzenpollen und Nektar auf spezielle Pflanzenfamilien oder sogar auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert haben. Dies ist ein Grund für den Rückgang vieler Wildbienenarten, deren Bestände regional verschwunden oder sogar ausgestorben sind. Mit dem Verlust vieler Pflanzenarten aus unserer Kulturlandschaft, verschwinden auch die Insekten.
Richtiger Umgang mit Bienen
Bienen stechen nur, wenn sie sich oder ihren Bau bedroht sehen. Daher ist Ruhe bewahren die beste Methode um nicht gestochen zu werden. Wie eine Biene gelaunt ist, lässt sich gut an ihren Bewegungen und ihrem Summton feststellen. Ruhiges Summen und langsames Herumfliegen ist ein Zeichen für entspannte Bienen. Bei Bienen, die zur Verteidigung bereit sind, hört sich das Summen schrill an und sie fliegen zickzackartig umher. Sollte eine Biene ein solches Verhalten zeigen, sollte man stehen bleiben, sich nicht bewegen und die Aktionen kurzzeitig unterbrechen.
Bestäubungsfunktion
Die Bestäubung von Blüten ist Voraussetzung für die Bildung von Samen und Früchten und ermöglicht somit die Vermehrung von Pflanzen. Die meisten Pflanzen werden von Tieren bestäubt, Wild- und Honigbienen zählen zu den wichtigsten Bestäubern.
Die meisten Obst- und Gemüsepflanzen sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Auch ca. 90 % aller blühenden Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen, überwiegend durch Wild- und Honigbienen. Wild- und Honigbienen tragen somit wesentlich dazu bei unsere Nahrungsgrundlage zu sichern.
Gefährdung, Schutz
Alle heimischen Bienen und Hummeln sind durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt, mehr als die Hälfte der Arten gelten als bestandsgefährdet. Aktuell werden 52,2% der Bienen in der Roten Liste Deutschlands geführt. Diese Entwicklung ist nicht nur für die Wildbienen alarmierend, auch die Wirtschaft ist davon betroffen.
Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten, wild lebenden Tieren der besonders geschützten Art nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Ebenso ist es verboten Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Art aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.
Verstöße gegen die Artenschutzbestimmungen können als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden.
Bienensterben
Das "Bienensterben" wird seit einigen Jahren immer wieder in den Medien aufgegriffen. Mehrere Faktoren, die oft gemeinsam die Ursachen eines Bienensterbens darstellen, spielen dabei eine Rolle. In der Landwirtschaft werden immer häufiger Monokulturen angebaut, die nur kurze Zeit blühen, die Bienen finden dadurch nicht mehr genug vielseitige Nahrung. Eine Verringerung der Streuobstbestände, sowie der Grünlandflächen, haben ebenfalls eine nachteilige Wirkung auf das Vorkommen aller Insekten. Auch eingesetzte Pestizide bedrohen das Leben der Biene. Natürliche Feinde, in Form von Parasiten, erschweren ihr Dasein. Neben dem Kleinen Beutenkäfer oder dem Bienenwolf und der Bienenlaus ist der größte tierische Feind der Biene die Varroamilbe. Diese aus Asien eingeschleppten Milben befallen die Brut und die Brutzellen und schleppen Viren und Bakterien ein. Wird der Parasit nicht richtig bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten. Auch die klimatischen Veränderungen bringen den natürlichen Lebenszyklus der Biene ins Wanken. Ebenso tragen sterile und zu häufig gemähte öffentliche Grünflächen und private Gärten (z.B. Steingärten) zur Verminderung der Nistflächen und des Nahrungsangebots für Bienen bei.