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Der ursprünglich als Zierpflanze eingeführte Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, entwickelt sich zunehmend zu einem Problem für Mensch und Natur. Alle Teile der bis zu 4 m hoch wachsenden Pflanzen enthalten ein Gift, das bei Hautkontakt, insbesondere in der Sonne, zu schweren allergischen Reaktionen führt und Blasenbildung auf der Haut, ähnlich einem Sonnenbrand, verursacht. Die aus dem Pflanzensaft austretenden Dämpfe können Übelkeit und Brechreiz verursachen. Besonders im Umfeld der Pflanze spielende Kinder sind gefährdet.

Die vor einigen Jahren nur hier und da an Bächen, auf Wiesen und in Hausgärten einzeln  anzutreffenden Exemplare haben sich inzwischen oftmals zu flächigen Beständen entwickelt und verdrängen die heimische Flora, die dem starken Konkurrenten aus dem Kaukasus nicht gewachsen ist. Kein Wunder, bildet doch eine einzige der bis zu 50 cm Durchmesser aufweisenden Blütendolden bis zu 10.000 Samen aus, die flug- und schwimmfähig sind. Die starke Ausbreitung der Staude bringt negative Auswirkungen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, für die Gewässerränder und die Landwirtschaft mit sich.

Daher ist es wichtig, die Bestände des Riesenbärenklaus einzudämmen und die weitere Verbreitung zu unterbinden. Bei einzelnen Exemplaren kann dies jeder tun, der sich entsprechend vorsichtig verhält. Am besten und wirksamsten ist es, die Pflanzen im Frühjahr auszugraben. Wird die Wurzel in etwa 15 Zentimeter Bodentiefe abgestochen, ist ein Neuaustrieb kaum möglich. Auch das Entfernen der Blütenstände kurz vor der Fruchtreife ist ein geeignetes Mittel, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Um eine „Mutterpflanze“ gibt es meist sehr viele Jungpflanzen, die nach 3 - 4 Jahren ebenfalls zur Blüte gelangen. Weil auch mit Nachblüten im Herbst zu rechnen ist, muss der Bestand regelmäßig zwischen Juni und Oktober von Blütenständen befreit werden. Nur wenn diese Maßnahmen über etwa vier Jahre konsequent durchgeführt werden, ist ein Erfolg absehbar.

Zurzeit stehen die Dolden in voller Blüte oder sind bereits kurz vor dem Samenwurf. Deshalb die Blüten- oder Fruchtstände in einen Plastiksack stecken, abschneiden und alles in der grauen Restmülltonne entsorgen. Die abgeschnittenen Dolden können auch durch Verbrennen entsorgt werden. Dabei sind die geltenden Bestimmungen für die Verbrennung pflanzlicher Abfälle zu beachten. Auskünfte hierzu erteilt die untere Abfallbehörde. Die Fruchtdolden dürfen auf keinen Fall kompostiert werden.

Vorsicht beim Umgang mit der Pflanze! Jeder Hautkontakt ist zu vermeiden. Beim Abschneiden körperbedeckende Kleidung und vor allen Dingen Handschuhe tragen, nicht bei Sonnenschein arbeiten. Falls dennoch Pflanzensaft auf die Haut gelangt, muss die betroffenen Stelle gründlich mit Wasser und Seife abgewaschen werden –auch wenn noch keine Reaktion sichtbar ist. Anschließend sollte eine Sonnenschutzcreme aufgetragen oder die Sonne für mehrere Tage gemieden werden.