Radverkehrskonzept
Aktuelles
Radverkehrskonzept: Befahrung der Radwege im Landkreis Bernkastel-Wittlich gestartet - Freitag, 28. April 2023
Die Mobilitätswerk GmbH arbeitet seit Oktober 2022 an einem umfassenden Radverkehrskonzept für den Landkreis Bernkastel-Wittlich. Dabei wurden bereits eine Bestandsanalyse sowie ein Entwurf des Netzkonzepts in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Kreisverwalt
Radverkehrskonzept für den Landkreis Bernkastel-Wittlich – Erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vorgestellt - Mittwoch, 01. März 2023
Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich hatten vom 7. November bis 31. Dezember 2022 die Möglichkeit, sich mithilfe einer kartenbasierten Umfrage am entstehenden Radverkehrskonzept zu beteiligen. An der Umfrage nahmen 1.757 Personen teil.
Erfolgreiche Bürgerbeteiligung beim Radverkehrskonzept - über 2.800 Wunschrouten eingegangen - Montag, 09. Januar 2023
Der Zeitraum der Bürgerbeteiligung zum Radverkehrskonzept vom 7. November bis 31. Dezember 2022 wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Bernkastel-Wittlich genutzt.
Radfahr-Wünsche für den Landkreis gesucht - Aufruf zur Online-Bürgerbeteiligung am Radverkehrskonzept - Montag, 07. November 2022
Der Landkreis Bernkastel-Wittlich verfügt zwar über ein gut ausgebautes touristisches Netz an Radwegen, für die Nutzung des Alltagsradverkehrs ist dieses Netz aber nicht dicht genug.
Erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vorgestellt
Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich hatten vom 7.11. bis 31.12.2022 die Möglichkeit, sich mithilfe einer kartenbasierten Umfrage am entstehenden Radverkehrskonzept zu beteiligen.
An der Umfrage nahmen insgesamt 1.757 Personen teil. Sie konnten Wunschverbindungen einzeichnen, Gefahrenstellen und Verbesserungswünsche verorten, Hinweise zu Abstellanlagen geben sowie Angaben zum persönlichen Nutzungsverhalten machen.
Erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung können wir an dieser Stelle präsentieren:
Freizeitnutzung dominierend – Fehlende Radwege und mangelndes Sicherheitsgefühl im Alltagsverkehr
1.495 verwertbare Wunschverbindungen wurden von den Teilnehmenden eingezeichnet, die von den Teilnehmenden vorrangig für Freizeitzwecke genutzt werden. Dies spricht dafür, dass aktuell mehr Freizeit- als Alltagsfahrten stattfinden. Über einen hohen Anteil an Freizeitfahrten kann jedoch auch oftmals ein leichterer Einstieg zur Nutzung des Rads im Alltag entstehen.
Häufig genannte Wunschlinien befinden sich bspw. zwischen Bruch und Dreis, zwischen Kinderbeuern und Hetzhof oder zwischen Minheim und Kesten bzw. Lieser. Zahlreiche Hinweise gab es zudem zur Umnutzung alter Bahntrassen zu Fahrradwegen, um Lücken im Netz zu schließen.
Werden die Hemmnisse zur Nutzung des Fahrrads betrachtet, empfinden zunächst rund 95 % der Teilnehmenden die Trennung von Rad- und Autoverkehr als wichtig oder sehr wichtig. Entsprechend häufig findet diese Einschätzung sich auch in der Freitextantwort zur Frage nach den Hemmnissen zur verstärkten Nutzung des Fahrrades im Alltags- und Freizeitverkehr wieder. Besonders deutlich wird der Mangel an vorhandenen Radwegen, welche direkte Wege ermöglichen. In Ergänzung dazu herrscht ein subjektives Unsicherheitsempfinden durch hohe Geschwindigkeiten oder fehlenden Abstand im bzw. zum Pkw-Verkehr. Einige weitere Hemmnisse generellerer Natur sind z. B. Witterung, Distanz, Steigung (Topographie) oder Zeitmangel.
Gefahrenstellen durch erhöhte Pkw-Geschwindigkeiten, fehlende Radwege und an unübersichtlichen Knotenpunkten
Ein weiterer Themenkomplex behandelt die punktuelle Verortung von Gefahrenstellen bzw. Verbesserungsvorschlägen im Planungsgebiet. Insgesamt wurden 2.326 solcher Punkte eingetragen. Aus den jeweiligen Antwortmöglichkeiten wird erkennbar, dass erhöhte Geschwindigkeiten im Pkw-Verkehr neben sonstigen Anmerkungen am häufigsten verortet wurden. Sonstige Anmerkungen beziehen sich dabei z. B. auf fehlende Radwege, gefährliche Querungsstellen sowie fehlende Beleuchtung.
Als punktuelle Verbesserungsvorschläge wurden bspw. verbesserte Übergänge und Markierungen, eine verstärkte Verkehrsüberwachung (z. B. Parken in Kreuzungsbereichen), die Instandhaltung der Radwege sowie die Absenkung von Bordsteinen benannt.
Hochwertige Abstellanlagen heben Potentiale im Radverkehr
Die Teilnehmenden haben insgesamt 442 Wunsch-Abstellanlagen verortet. Meist fehlen (genügend) Abstellanlagen in den Ortschaften bzw. an häufig frequentieren Zielen wie an Bahnhöfen. Zudem besteht der Bedarf an sicheren, gut ausgestatteten Abstellanlagen, die ein gefahrloses Abstellen von höherwertigen Fahrrädern bzw. E-Bikes/Pedelecs ermöglichen.
Befahrung des Streckennetzes als nächster Schritt - Weitere Bürgerbeteiligung geplant
Im März bzw. April 2023 ist die Befahrung und Begutachtung der vorhandenen Radwege sowie der Radinfrastruktur im Landkreis Bernkastel-Wittlich durch die Mitarbeiter der Mobilitätswerk GmbH geplant. Dabei werden z. B. Daten zur Oberflächenqualität, der Beschilderung, zu vorhandenen Abstellanlagen sowie möglichen Gefahrenstellen aufgenommen. Verbesserungswünsche und Hinweise aus der kartenbasierten Umfrage werden gleichzeitig direkt vor Ort geprüft. Die Erkenntnisse und Daten der Befahrung sind zusammen mit den Ergebnissen aus der kartenbasierten Umfrage eine wichtige Grundlage für die Analyse und Konzepterstellung.
Die nächste Bürgerbeteiligung findet voraussichtlich im September im Rahmen der Maßnahmenentwicklung statt. Sie werden dabei die Möglichkeit haben, die konkreten Maßnahmenvorschläge zu bewerten.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre bisherige Unterstützung und hoffen auf eine weiterhin rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Wie geht es nun weiter?
Die Bürgerbeteiligung und Gemeindebeteiligung am Radverkehrskonzept ist Teil der Bestandsanalyse, die das beauftragte Gutachterbüro Mobilitätswerk GmbH durchführt. Danach folgen weitere Schritte. Welche das sind, darüber informiert folgende Videopräsentation:

Hintergründe, Erläuterung und Zielsetzung
Der Landkreis Bernkastel-Wittlich verfügt aktuell über ein weiträumig gut ausgebautes Netz an Radwegen, das sehr stark an der touristischen Nutzung des Fahrrades orientiert ist. Das Thema Alltags-Radverkehr spielt bei den Bemühungen, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, eine Schlüsselrolle. Insbesondere für die kurzen und mittleren Pendlerdistanzen bietet das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel zum Auto viele Vorteile und hat enormes Potential. Spätestens seit der flächendeckenden Verbreitung von E-Bikes ist das Fahrrad auch in bisher topographisch weniger geeigneten Regionen ein durchaus attraktives Verkehrsmittel.
Im laufenden Kreisentwicklungsprozess wurde das Thema Klimaschutz als ein
Handlungsschwerpunkt definiert. Aus Sicht der Kreisentwicklung bietet die Steigerung des Radverkehrs große Potentiale, um den CO²-Austoß im Landkreis und die Zahl der Staus zu verringern. Grundvoraussetzung für eine Bewerbung des Themas Radverkehr von öffentlicher Seite und auch eine Steigerung der Nutzerzahlen ist eine attraktive Rad-Infrastruktur. Hierzu gehören beispielsweise Radwege im klassischen Sinne (gegebenenfalls aber auch Pendlerradrouten) und entsprechende Radabstellanlagen, z. B. an Knotenpunkten mit dem ÖPNV. Aus Sicht der Kreisentwicklung sollte im Rahmen der Erstellung eines kreisweiten Radverkehrskonzeptes im ersten Schritt die aktuelle Situation der Radverkehrsinfrastruktur analysiert werden. Im zweiten Schritt gilt es dann, mögliche Lücken im Radwegenetz, neuralgische Kreuzungspunkte oder Defizite bei den Radabstellanlagen aufzuzeigen. Konkrete Handlungsempfehlungen und -vorschläge sollen das Konzept abschließen.
Das dann vorliegende Konzept sollte für die kommunale Familie die Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen zur Radverkehrsförderung bilden. Damit bietet sich dann auch die Möglichkeit, die Förderangebote von Bund und Land, effektiv nutzen zu können. Auch für die regionale Wirtschaft, vor allem die größeren Industrie- und Gewerbebetriebe, ist die Förderung des Radverkehrs ein wichtiger Standortfaktor. Im Rahmen des betrieblichen Mobilitäts- und Gesundheitsmanagements tragen Radwegeanbindungen und Radabstellmöglichkeiten zur Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität und der Mitarbeitergesundheit bei. Daher sollten neue Radrouten, in Abstimmung mit den regionalen Akteuren der Wirtschaft, auch an den Gewerbegebieten der Mittel- und Grundzentren ausgerichtet werden.
Anforderungen, Ziele und Inhalte
In der Fläche wird der Landkreis von einem Netz aus über 492 km Kreisstraßen erschlossen. Hinzu kommen 384 km Landesstraßen und 169 km Bundesstraßen. Es führen 52 Autobahnkilometer durch den Landkreis (A1/ A 60). Die gesamte Zahl der Radwegekilometer ist nicht erfasst, soll aber im Rahmen eines Konzeptes ermittelt werden. Die Anzahl der Fahrzeuge wird über die Zulassungsstelle erfasst. Die Anzahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen nimmt weiterhin stetig zu. 75 % der Einwohner im führerscheinfähigen Alter verfügen über einen eigenen PKW (Stand: 2018). Im Rahmen eines Radverkehrskonzeptes soll auch die Anzahl der Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs ermittelt werden.
Im Landkreis Bernkastel-Wittlich befinden sich circa 765 km Radweg unterschiedlicher Klassifizierungen. Da aber sowohl die Stadt Wittlich ein Mobilitätskonzept, die VG Traben-Trarbach ein Mobilitätsentwicklungskonzept und die Einheitsgemeinde Morbach ein Radverkehrskonzept können möglicherweise die bereits erfassten Daten verwendet werden. Ein Radverkehrskonzept ist wichtig, um gezielt und wirkungsvoll diejenigen Maßnahmen umzusetzen, die dem drängendsten Bedürfnis der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen.
Folgende Leistungsbausteine sollen im Rahmen des Radwegekonzeptes umgesetzt werden (lt. Musterausschreibung des Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM)):
- Netzplanung
- Analyse von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung
- Bestandserfassung und Mängelanalyse
- Maßnahmenplanung
- Maßnahmenprogramm
- Kostenschätzung und Priorisierung
- Beteiligung der Kommunen
- Abstimmungen, Berichtswesen und Präsentation
- Maßnahmen an klassifizierten Straßen und Berichtswesen
- Fahrradparken / Bike + Ride
- Exemplarische Maßnahmen
- Online-Beteiligung
- Auftaktveranstaltung
Auftragnehmer und Zeitraum
Den Auftrag zur Erstellung des Radverkehrskonzeptes hat die Firma Mobilitätswerk GmbH aus Dresden erhalten. Die Erstellung des Konzeptes beginnt ab Oktober 2022 und soll voraussichtlich bis spätestens Ende 2023 abgeschlossen sein.