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Am 20. März ist Equal Pay Day – Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männer. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA 1988. Daran erinnert die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Gabriele Kretz.

Der rote Geldbeutel der Kampagne ist das Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Zwanzig Jahre später griff BPW Germany dies auf und startete 2008 die Initiative Rote Tasche, die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt. Der 20. März markiert den Tag bis zu dem Frauen arbeiten müssen um das gleiche Geld für ihre Arbeit zu bekommen wie ihre männlichen Kollegen und veranschaulicht wieviel das in Tagen in einem Jahr ausmacht, wieviel länger Frauen für das gleiche Geld arbeiten müssen. Umgerechnet ergeben sich daraus 79 Tage (21,6 % von 365 Tagen). Oder anders ausgedrückt: Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Das ist nicht gerecht und gleichzeitig seit Jahren weitgehend unverändert. Die Ursachen für die bestehende Entgeltungleichheit sind vielfältig. Im Wesentlichen sind es drei Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen.

Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Diese fortbestehende horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes hat unmittelbare Auswirkungen auf die statistisch messbare Entgeltlücke.

Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt als Männer. Die typisch weiblichen Biografiemuster mit ihren geschlechtsspezifischen Übergangs- und (Wieder-)Einstiegshemmnissen sind geprägt von lange nachwirkenden Einbußen bei der Lohn- und Einkommensentwicklung im Lebenslauf.

Individuelle und kollektive Lohnverhandlungen sind gekennzeichnet von Asymmetrien und Interessenskonstellationen, die der Durchsetzung gleicher Löhne für gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern und dem Abbau der Entgeltlücke keine günstigen Voraussetzungen schaffen. Die Überwindung der traditionell schlechteren Bewertung und der prekären Ausgestaltung von Tätigkeiten und Berufen, die als Frauenberufe gelten oder die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, ist bislang noch immer nicht gelungen.

In diesem Jahr ist das Schwerpunktthema Transparenz. Also nicht verschämt über das eigene Einkommen schweigen, sondern engagiert thematisieren, damit die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männer offenkundig wird. Weitere Informationen auf der Internetseite www.equalpaday.de.