Wenn der Partner zum Feind wird - Wege aus der Gewalt
Die Worte Liebe und Treue werden am Anfang einer Partnerschaft immer großgeschrieben. Aber was kann passieren, wenn die Schmetterlinge im Bauch verflogen sind, wenn der Alltag Einzug hält? Jetzt zeigt sich bei Alltagsdifferenzen ob die Partner Sozialkompetenz besitzen. Partner und Eheleute leben sich immer häufiger auseinander und streiten sich bis hin zu tätlichen Übergriffen. So ist statistisch belegt, dass mittlerweile jede vierte Frau Opfer von tätlichen oder sexuellen Übergriffe ihres Partners wird.
Die Ursachen hierfür können sich schleichend entwickeln oder abrupt, zum Beispiel durch einen „Neuen“ oder eine „Neue“. Der Bruch in der Partnerschaft ist erreicht und jetzt wird der Partner häufig zum Feind. Die Fehden erreichen oft Ausmaße die gar Polizeieinsätze erfordern, weil die kommunikativen Möglichkeiten der Partner nicht mehr ausreichen, die Gewaltspirale aufzuhalten. Gewalt kommt in allen sozialen Schichten und allen Kulturkreisen vor, unabhängig von Alter, Nationalität oder religiöser Zugehörigkeit.
Mit einer als Prävention ausgerichteten Theateraufführung begeht der Runde Tisch Eifel sein 10-jähriges Bestehen am 13. September 2011, um 14.00 Uhr, im Atrium des Cusanus- Gymnasiums. An diesem Theaterprojekt beteiligen sich eine Familienrichterin, ein Staatsanwalt, einer Rechtsanwältin, die Polizei und das Jugendamt. Zu sehen sein werden der Ablauf eines Polizeieinsatzes, aber auch richterliche Maßnahmen zum Schutz des Opfers oder strafrechtliche Sanktionen gegen den Täter.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Mitbetroffenheit von Kindern in Gewaltsituationen. Hierzu wird eine Diplom-Pädagogin des Jugendamtes die unterschiedlichen Auswirkungen auf Jungen und Mädchen erläutern und die Maßnahmen zum Wohle der Kinder.
Auch das Schreckgespenst Stalking über Internet, Handy oder durch Auflauern, das die Psyche des Opfers angreift und die Rückgewinnung oder Zermürbung erzielen soll, wird beschrieben. Nicht zuletzt wird das Gewaltschutzgesetz vorgestellt, womit bereits Wege aus der Gewalt eingeleitet werden. In diesem Rahmen werden von verschiedenen Institutionen deren Möglichkeiten zur Hilfestellung aus der Gewalt vermittelt.
Aber nicht nur dem Opfer soll geholfen werden, auch den Tätern werden Wege zur Selbstdisziplin und Abbau ihres Aggressionspotenzials aufgezeigt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Angesprochen werden insbesondere volljährige Schüler und junge Erwachsene, aber auch Betroffene können sich an diesem Nachmittag über Hilfs- und Beratungsangebote informieren.