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Die Tollwut ist eine virusbedingte Infektionskrankheit, die überwiegend Säugetiere und den Menschen befällt. Sie verläuft in der Regel tödlich.

Das Tollwutvirus befindet sich im Speichel infizierter Tiere. Die Übertragung erfolgt in der Regel direkt durch Biss. Hauptträger der Tollwut ist der Rotfuchs, der etwa 60 - 80% aller registrierten Tollwutfälle ausmacht. Vom Fuchs kann die Erkrankung dann auf Haussäugetiere übertragen werden.

Durch den Biss gelangt der Erreger in den Körper und wandert über die Nerven zum zentralen Nervensystem. Im Gehirn kommt es zu intensiver Virusvervemehrung, wonach sich das Virus dann im Körper ausbreitet und in die Speicheldrüse gelangt. Die Inkubationszeit kann zwischen einigen Tagen bis mehreren Monaten dauern. Die Krankheitsdauer beträgt 1 - 7 Tage.

Die klinischen Symptome beginnen mit Nervosität und Verhaltensänderungen bzw. beim Wildtier mit Verlust der angeborenen Scheu. Außerdem werden Schluckbeschwerden und Speichelfluss beobachtet. Danach zeigen die Tiere Aggressivität, Angriffslust und Beißwut. Das ist die typische rasende Wut. Jedoch kommt nicht immer diese typische Verlaufsform der Tollwut vor. Wenn diese Aggressivitätsphase nicht auftritt, spricht man von stiller Wut. Vor allem beim Hund gibt es außerdem ganz untypische Verlaufsformen, die nur durch Magen-Darm-Probleme auffallen. Schließlich kommt es zu Lähmungen der Muskulatur und zum Tode. Am toten Tier wird die Diagnose durch Untersuchung des Gehirnes gestellt.

Die Tollwut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Therapeutische Maßnahmen bei Tieren mit Tollwutverdacht sind verboten. Gefährdete Tiere - wie Hunde und Katzen, die frei rumlaufen - sollten auf jeden Fall gegen die Tollwut geimpft werden. Für einen von einem tollwütigen Tier gebissenen Menschen gibt es auch nach der Infektion noch die Möglichkeit der Impfung, was für das Haustier verboten ist. Für besonders gefährdete Personen, wie Tierärzte oder Tierpfleger, empfiehlt sich eine vorbeugende Impfung.