Breitbandversorgung

Breitbandausbau im Landkreis Bernkastel-Wittlich
Bund und Land Rheinland-Pfalz fördern den Breitbandausbau
im Kreis Bernkastel-Wittlich mit 13,9 Millionen Euro
Der digitale Wandel bietet große Chancen für die Entwicklung des ländlichen Raumes:
Eine gut ausgebaute Breitbandinfrastruktur mit schnellen, flächendeckenden Breitband-Internetanschlüssen ist für eine positive wirtschaftliche Entwicklung sowie die Entwicklung insbesondere der Dörfer und somit für die Zukunft unserer Region von enormer Bedeutung.
Bereits seit einigen Jahren ist der Landkreis Bernkastel-Wittlich aktiv darum bemüht, gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden eine bessere Breitbandversorgung zu erreichen. Als der Bund Ende 2015 sein Förderprogramm für den Breitbandausbau startete, war der Landkreis Bernkastel-Wittlich einer der ersten Landkreise in Rheinland-Pfalz, der sich erfolgreich um Fördermittel des Bundes bewarb.
Nach Durchlaufen eines aufwändigen Antragsverfahrens und einer EU-weiten Ausschreibung für den Breitbandausbau konnte der Landkreis Bernkastel-Wittlich im Februar 2018 die endgültige Förderzusage des Bundes über rund 6 Mio. Euro in Empfang nehmen. Parallel hat das Land Rheinland-Pfalz die notwendige Kofinanzierung in Höhe von rund 4,8 Mio. EUR übernommen. Diese Summe konnte zwischenzeitliche durch Nachträge und Änderungen im Laufe des Projekts auf insgesamt 13,9 Mio. Euro erhöht werden, davon 6,9 Mio. EUR aus Bundesmittel und 5,5 Mio. EUR aus Landesmitteln.
Den Eigenanteil von rund 1,5 Mio. € stemmen der Landkreis, die verbandsfreien Gemeinden und die Verbandsgemeinden gemeinsam. Der Netzausbau erfolgt in Kooperation mit der Westenergie Breitband GmbH (ehem. Innogy TelNet GmbH), die im Vergabeverfahren als Telekommunikationsdienstleister für die Durchführung des Breitbandausbaus ermittelt worden ist. Der Breitbandausbau des zukünftigen Netzbetreibers Westenergie Breitband GmbH wird im Rahmen des Wirtschaftlichkeitslückenmodells mit einer Investitionsbeihilfe von rund 15 Mio. € unterstützt. Am 12. März 2018 begannen die umfänglichen Tiefbauarbeiten parallel in den sieben Bauabschnitten (Ausbaucluster) des Kreisgebietes, so dass sich der Baufortschritt auf alle Regionen des Landkreises erstreckt. Der symbolische Spatenstich fand am 19. März 2018 beim Hunsrückhaus am Erbeskopf statt.
Im Rahmen des geförderten Ausbaus werden insgesamt rund 996 km Glasfaserkabel verlegt. Damit werden in den Ausbaugebieten über 6.200 Haushalte, über 200 Unternehmen und 46 Schulen von deutlich höheren Bandbreiten als bisher profitieren können. Die Arbeiten am Ausbau des Netzes verzögerten sich in Folge verschiedener Änderungen und durch die Corona-Pandemie, sodass sich der ursprünglich geplante Termin der Fertigstellung ins erste Halbjahr 2021 verschiebt.
In den bisher unterversorgten Ortsbereichen wurde bei rund 4.000 Haushalten ein Anschluss der vorhandenen Kabelverzweiger an das Glasfasernetz umgesetzt, ein sogenannter FTTC-Ausbau. Die einzelnen Anschlüsse werden weiterhin über das vorhandene Kupferkabelnetz der Telekom angebunden. Dadurch erhalten zukünftig rund 40 Prozent der Haushalte in den Ausbaugebieten Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 Mbit/s oder mehr.
Zusätzlich wurden rund 2.900 Haushalte mit einem FTTB-Ausbau versehen, das heißt die Glasfaseranbindung wurde direkt bis in das jeweilige Gebäude verlegt. Damit stehen dort zukünftig symmetrische Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s zur Verfügung, perspektivisch auch mehr.
Den eigentlichen Baumaßnahmen ging seitens der Westenergie Breitband GmbH zunächst eine umfangreiche Detailplanung und Auftragsvergabe an leistungsfähige, regionale Tiefbauunternehmen voraus. Dabei teilte die Westenergie Breitband GmbH das Ausbaugebiet nach deren betriebswirtschaftlichen und planungstechnischen Überlegungen in sogenannte Ausbaucluster auf. Bei den Tiefbauarbeiten werden neben der klassischen Bauweise mit offenen Gräben auch innovative und oberflächenschonende Verfahren eingesetzt. Die Inbetriebnahme der Netze erfolgt abschnittsweise in den einzelnen Gemeinden von März 2018 bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2022.
Seit dem 26.04.2021 besteht die Möglichkeit im neuen, sogenannten Graue-Flecken Programm Anträge zu stellen. Damit fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zukünftig den Ausbau von Gigabitnetzen. Ziel ist eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit symmetrischen Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s. Bereits am 07.12.2020 hat der Kreistag des Landkreis Bernkastel-Wittlich die Weichen für eine Fortsetzung des Kreisprojekts gestellt.
Nachdem die Vorbereitungen für eine Antragsstellung im Graue-Flecken-Förderprogramm getroffen und alle hierfür notwendigen Voraussetzungen erfüllt wurden, hat der Landkreis Bernkastel-Wittlich die Förderanträge bei Bund und Land bereits frühzeitig eingereicht und darf sich nun über eine positive Bescheidung dieser freuen.
Stand: 24.02.2023