Geothermie/Erdwärme
Unter Geothermie versteht man die Nutzung der Erdwärme zur Gewinnung von Strom, Wärme und Kälteenergie. Sie steht unabhängig von Witterung, Tag- und Nachtzeiten immer bedarfsgerecht zur Verfügung.
Die Nutzung von Erdwärme mit Hilfe von Erdwärmesonden gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bei dieser Art der Energieerzeugung wird mit Hilfe von Strom Erdwärme für Heizung und Warmwasserbereitung nutzbar gemacht. Damit verbunden sind die Schonung fossiler Energiequellen und eine Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen.
Erdwärmesonden werden in vertikalen Bohrungen in der Regel in einer Tiefe bis zu 100 Metern installiert. Im Sondenkreislauf wird eine Wärmeträgerflüssigkeit durch den Boden und Gesteinsbereich geleitet, um die darin gespeicherte Wärme aufzunehmen. In einem Wärmetauscher wird die Flüssigkeit dann wieder abgekühlt. Die hierdurch gewonnene Energie wird in der Regel zu Heizzwecken verwendet.
Rechtzeitig vor Beginn der vorgesehenen Bohrung und der Installation muss hierfür eine wasserrechtliche Erlaubnis bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich (Fachbereich 22, Untere Wasserbehörde) beantragt werden. Der Antrag kann formlos gestellt werden. Sie können aber auch das als pdf-Datei hinterlegte Formular "Antrag/Anzeige zur Errichtung und zum Betrieb einer Erdwärme-Sondenanlage" nach den Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG)/Landeswassergesetz (LWG) verwenden. Eine Aufzählung der erforderlichen Unterlagen finden Sie ebenfalls in diesem Formular. Der Antrag ist vollständig auszufüllen, von allen Grundstückseigentümern zu unterschreiben und mit allen erforderlichen Unterlagen in zweifacher Ausfertigung einzureichen.
Verfügen Sie über eine ausreichend große Grundstücksfläche, können Sie anstelle der Erdwärmesonden auch Erdwärmekollektoren verwenden. Diese meist aus Kunststoffrohren bestehenden Wärmeträger werden in etwa 1-2 Metern Tiefe - ähnlich einer Fußbodenheizung - verlegt. Vorteil der Erdwärmekollektoren ist die geringere Investition, Nachteile sind die benötigte große Grundstücksfläche und die Gefahr der Vereisung des Bodens.